DuisBURG. . Der Bürgerverein Duissern möchte den Kaiserberg unter Denkmalschutz stellen und zu einer touristischen Attraktion mit Seilbahn machen.

Ein etwa 60 Hektar großes, grünes Paradies mitten in Duisburg: Der Kaiserberg beeindruckt mit purer Idylle; geschmückt mit prächtigen Buchen, Eichen und Erlen zieht er Jogger, Spaziergänger mit und ohne Hunde sowie Hobbyfotografen an. Oben auf dem Berge direkt neben dem Wasserturm steht das alte Pumphaus, in dem der Duisserner Bürgerverein ansässig ist. Er hält dort Sitzungen ab, vermietet aber auch die Räume – im Sommer heißt es an fast jedem Wochenende: ausgebucht.

Geht es nach den Vereinsmitgliedern würden sie das Gebiet unter Denkmalschutz stellen, den Wasserturm wieder erneuern und sogar eine Seilbahn installieren, immerhin liegt das Kleinod in etwa 80 Metern Höhe.

In der Eiszeit entstanden

Günter Gillissen, Ehrenvorsitzender des Bürgervereins, kennt den Ort wie kaum ein zweiter, ist regelrecht verliebt in den Platz hoch über Duisburg. „Entstanden ist der Kaiserberg in der Eiszeit“, sagt er. Trotzdem sei der Berg vielen Duisburgern gar nicht bekannt. Mit unermüdlichem Eifer führt er bei regelmäßigen Führungen Gruppen über seinen Berg. „Es ist einfach ein ungeheuer geschichtsträchtigen Ort, über den es viel zu erzählen gibt“, sagt er.

© Stephan Eickershoff

Und so nimmt er die Führungsteilnehmer mit auf eine Reise durch die Geschichte – in die Zeit, als der Berg entstand und dann in die Steppzeit, als dort Wildpferde und Wölfe lebten. „Der Beweis, dass der Berg mal ein Gletscher war, war der Fund einer Seekuh in den 30er Jahren“, sagt er, selbst ganz begeistert von dieser Geschichte.

Auch wenn man heute weder die Überreste von Seekühen findet noch Wölfen und Wildpferden begegnet, bietet der Berg noch immer einige interessante Flecken. Da sind die romantischen Teiche auf dem Schülke-Platz, die Grotte, die der Tropfsteinhöhle in Letmathe nachempfunden ist, die vielen Bäume und verwinkelten Wege und natürlich der Wasserturm. Er war mal 30 Meter hoch, das Wahrzeichen der Stadt, auf der Wiese davor stand eine große Statue von Kaiser Wilhelm.

Unweit davon floss Wasser vom Turm hinab in den Wald, ein Wasserfall in Duissern. Heute ist das Wasser fort, die Statue verschwunden – wobei der Sockel im Form einiger großer Steine noch auf der Anlage zu finden ist.

Schickes Vereinsheim mit Küche

Seit 2006 gehört das Haus am Wasserturm dem Bürgerverein. Zuvor ist es mit Sponsoren und in eigener Verantwortung renoviert worden. Aus der Ruine des Pumpenhauses wurde so ein schickes Vereinsheim samt Küche und Toilette.

Eine überaus begehrte Location für kleinere Gruppen. Seit 2012 kann man die Räume hoch oben auf dem Berge mieten „In dem Haus finden etwa 25 Personen gut Platz und können dort feiern“, sagt Manfred Willems, erster Vorsitzender des Vereins. Bisher hätten dort Geburtstagsfeten und auch Vereinstreffen stattgefunden. Auch wenn das urige Häuschen mit der modernen Innenausstattung auf dem Berg im Wald liegt, kann man es aber nicht ganz so laut krachen lassen, sagt Willems. „Die Anwohner hören es, wenn die Musik vom Berg nach unten schallt“, meint er.

Ein Freizeit-Magnet

Wenn es nach Willems und Gillissen geht, ist der Umbau des Pumphauses erst der Anfang, die beiden träumen davon, dass der Kaiserberg samt Wasserturm unter Denkmalschutz gestellt wird. „Das wäre doch der Freizeit-Magnet hier für Duisburger und auch Menschen aus dem Umland“, sagt Willems. Und wenn er noch ein wenig träumen darf, dann spricht er von einer Seilbahn. „Die könnte Besucher vom Fuß des Kaiserbergs bis zum Wasserturm fahren – und dort hätten wir gerne eine Aussichtsplattform, aber für all das fehlt leider das Geld.“