Duisburg. . Brückenbauwerk Grünstraße bereitet den Projektplanern große Probleme. Die Arbeiten in Richtung Kamp-Lintfort sind ein halbes Jahr eher fertig.
- Die Bauarbeiten auf der A 42 in Richtung Kamp-Lintfort sind ein halbes Jahr früher als geplant fertig
- Sorgen bereitet weiterhin das Brückenbauwerk Grünstraße: Es wird nun erst Ende 2017 saniert sein
- Kosten für das gesamte Projekt steigen laut Bauingenieur Uhrig deshalb um fünf bis zehn Millionen Euro
Die Arbeiten auf der A42-Baustelle gehen schneller voran als geplant. „Wir werden in Richtung Kamp-Lintfort knapp ein halbes Jahr früher als vorgesehen fertig sein“, erklärt Karsten Uhrig beim Ortstermin auf der Autobahnbaustelle. Den Projektleiter und Bauingenieur drückt aber an einer anderen Stelle der Schuh: In Fahrtrichtung Dortmund erweist sich die Brücke Grünstraße als absolutes Sorgenkind. Die Arbeiten dort sollten bereits seit vor fünf Monaten abgeschlossen sein. Nun werden sie sich wohl bis Dezember 2017 hinziehen.
„Manche Schäden erkennt man nicht im Vorfeld, sondern erst dann, wenn die Arbeiten laufen – genau so war es an der Grünstraßen-Brücke“, berichtet Uhrig. Defekte Schweißnähte, mangelhafter Korrosionsschutz und marode Bauwerkslager: Die Reihe an Hiobsbotschaften wollte in den vergangenen Monaten gar nicht abreißen. Die Folge war eine komplette Neuplanung. Für das Bauwerk. Und für die Verkehrsführung. Die Fahrbahn in Richtung Dortmund wurde ja als erste erneuert. Seit deren Fertigstellung läuft darauf der komplette Verkehr – mit zwei Spuren je Fahrtrichtung. Nur vor der Brücke Grünstraße machen diese Spuren noch einen Schwenk auf die andere Fahrbahnseite in Richtung Kamp-Lintfort.
Brücke macht Sanierung teurer
„Unsere Vorplanung war hinfällig. Wir mussten wegen der Verzögerungen nicht nur neue Genehmigungen bei den Behörden einholen, sondern auch neue Konstruktionspläne für die Brücke erstellen“, erläutert Uhrig. Das wirkt sich auch auf die Gesamtkosten aus. „Wir rechnen mit fünf bis zehn Millionen Euro an Mehrausgaben“, schätzt der Projektleiter. Für die gesamte Instandsetzung auf dem knapp sechs Kilometer langen Autobahnteilstück zwischen Baerl und dem Autobahnkreuz Duisburg-Nord waren im Vorfeld 35 Millionen Euro veranschlagt worden.
Das Bittere: Trotz dieses immensen Reparaturaufwandes bleibt die Brücke Grünstraße perspektivisch ein Sanierungsfall. „Es handelt sich hier um eine reine Ertüchtigungsmaßnahme. Diese Brücke wird maximal noch zehn Jahre halten. Spätestens dann wird sie durch einen Neubau ersetzt werden“, so Benjamin Altmann (35), der Stellvertreter Uhrigs bei diesem Projekt.
Lärmschutzwände sind sechs Meter hoch
Auf der Seite in Richtung Kamp-Lintfort ging hingegen bislang alles problemlos voran. Die Kanalarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen, die Stützpfeiler für die neuen, bis zu sechs Meter hohen Lärmschutzwände im Bereich Beeck/Bruckhausen/Beeckerwerth werden gerade in die Erde getrieben. Die neue Auffahrt in Beeck in Richtung Kamp-Lintfort ist auch schon wieder frei gegeben. „Wir gehen trotz der Probleme an der Grünstraßen-Brücke davon aus, mit der gesamten Maßnahme im Frühjahr 2018 fertig zu sein“, so Uhrig. Es hänge aber auch noch viel davon ab, wie hart und lang der Winter und die damit verbundene Baupause wird. Die Sanierung der A 42 ist von enormer Bedeutung. Sie soll ab 2020 als Hauptumleitungsstrecke fungieren, wenn die Arbeiten an der neuen A-40-Rheinbrücke beginnen.
Auch die Rheinbrücke wird saniert
Weil die Arbeiten in Richtung Kamp-Lintfort früher fertig werden, hat das Baustellenteam (in der Spitze bis zu 100 Kräfte) die Zeit für ein zweites Projekt: den Austausch der Übergänge an der A-42-Rheinbrücke. Von diesen gibt es vier Stück (zwei je Fahrtrichtung). Sie sind etliche Tonnen schwer und verschaffen der Brücke die notwendige Beweglichkeit, wenn der Verkehr darüber donnert. Zudem wird auf beiden Seiten die Fahrbahn-Deckschicht erneuert. Kosten für diese Maßnahme: weitere 3,5 Millionen Euro. Die Arbeiten in Richtung Kamp-Lintfort sollen im September abgeschlossen sein, in Richtung Dortmund soll es erst in 2018 losgehen.