Duisburg. . Frank Hohmann wollte als Kind schon Fotograf werden. Nachts legt er sich auf die Lauer und wartet auf das richtige Licht.

  • Frank Hohmann fotografiert nicht nur die Industriekulisse – als Maschinenschlosser kann er sie sogar erklären
  • Einige seiner Bilder sind am Leinpfad zu sehen. Sogar bis Asien haben es einige Fotos aber schon geschafft
  • Nachts zieht er los mit 100 Kilo Equipment. Dann wartet er auf Momente, wenn kein Mensch zu sehen ist

Als Kind wollte Frank Hohmann immer Fotograf werden. Seine Mutter erklärte ihm gar die Kunst Helmut Newtons. Als es allerdings darum ging, einen Beruf zu wählen, lernte der gebürtige Duisburger doch lieber etwas „Anständiges“. Er heuerte bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann an, geht dort immer noch „auf Schicht“ als Maschinenschlosser. Die Bilder von früher hat er aber noch immer im Kopf – und ein bekannter Fotograf ist Frank Hohmann auch geworden. Einige seiner Bilder sind am Leinpfad zu sehen. Andere Motive hängen nun in der Galerie Lisnoir an der Heuserstraße. „Abgelaufen“ lautet der Titel der Ausstellung, die noch bis zum 23. Juli zu sehen ist.

Sven Hohmann steckt hinter der Galerie Lisnoir.
Sven Hohmann steckt hinter der Galerie Lisnoir. © Udo Milbret

Strahlend blau ist die Ansicht des Rheins. Das Bild „Heavy Metal“, das die Kulissen von HKM zeigt, ist indes leuchtend rot. Um die Intensität der Farben zu erreichen, fertigt Hohmann dutzende Fotografien, die dann übereinander geschichtet werden. „Das Bild erinnert mich an meine Kindheit. So war Duisburg in den 1960er und 70er Jahren“, sagt Hohmann. Zu sehen ist eine Industriekulisse, eine verlassene Straße, die von Schnee bedeckt ist und wabernder Nebel. Aber auch in den Nachbarstädten, etwa auf der Halde Haniel oder Hoheward hat er sich nachts umgeschaut.

Auffällig: Auf Hohmanns Bilder sind keine Menschen. Selbst bei einer verregneten Ansicht der Königsallee ist ihm das geglückt. Die Lichter der Ampeln spiegeln sich in den Pfützen, werfen schöne Schatten. „Das war in einer Nacht von Sonntag auf Montag, kurz vor drei. Da sind die letzten gerade nach Hause gegangen und ein paar Minuten später rückte die Straßenreinigung an.“ Hohmann mag die Stille. Für die Aufnahme am Rhein saß er wie ein Angler am Wasser und wartete auf das richtige Licht. „Meist habe ich einen Bollerwagen und 100 Kilo Equipement dabei.“ Der Fotokünstler geht gerne auf Nummer sicher, arbeitet nicht nur digital, sondern auch analog mit Polaroid-Kamera. Auch davon sind große Abzüge in der Ausstellung zu sehen.

>> MARKUS KREBS IST AM 21. JULI ZU GAST

Am Freitag, 21. Juli, hat sich hoher Besuch angekündigt: Markus Krebs ist ab 17 Uhr zu Gast. Zu dem Anlass hat er sich ein Spezial einfallen lassen: „Is dat Kunst oder kann dat wech?“ Es gibt noch einige Karten für die Veranstaltung. Sie kosten 17 Euro und sind in der Galerie erhältlich.