Duisburg. . Über Personalabbau verhandelt der Betriebsrat nicht, solange die Zukunft der Stahlsparte ungeklärt ist, sagt TKS-Betriebsratschef Günter Back.

  • 600 von insgesamt 2500 Verwaltungsjobs will der Thyssen-Krupp-Konzernvorstand im Stahlbereich streichen
  • Der Betriebsrat von Thyssen-Krupp-Steel ist nicht überrascht – die Zahl wurde schon im Sparprogramm genannt
  • Verhandeln wird der Betriebsrat erst, wenn die Zukunft des Stahls geklärt ist, sagt TKS-Betriebsratschef Günter Back

Die Absicht des Konzernvorstandes, bis zu 600 der insgesamt bis 2500 Stellen, die wegfallen sollen, in der Stahlverwaltung zu streichen, hat den Betriebsrat von Thyssen-Krupp-Steel (TKS) nicht überrascht. Die Zahl ist bereits im 500-Millionen-Sparprogramm für den Stahlbereich genannt worden. „Eine gute Botschaft ist das dennoch nicht“, betont der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von TKS, Günter Back.

Laufende Programme abschließen

Über eine Umsetzung des vom Vorstand angekündigten Sparprogramms werde man zurzeit nicht mit dem Vorstand verhandeln, so Back. „Wir gehen erst an den Tisch, wenn klar ist, wie die Gesamtstrategie aussieht.“ Das bedeutet vor allem: Eine klare Ansage des Vorstandes zur Zukunft des Stahls.

Eine Einigung in den Verhandlungen mit Tata könnte für Thyssen-Krupp einen Verlust der Mehrheit bedeuten. Wie Konzern-Betriebsratschef Willi Segerath bereits am Dienstag fordert auch Günter Back, die Gespräche mit dem Konkurrenten zu beenden: „Es macht wirtschaftlich keinen Sinn.“ Ebensowenig sinnvoll sei es, glaubt Back, tief in unsere Verwaltungsstrukturen hineinzuschneiden, bevor Klarheit in dieser Frage herrscht.

Günter Back ist Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Thyssen-Krupp-Steel (TKS).
Günter Back ist Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Thyssen-Krupp-Steel (TKS). © Milbret

Bestätigt sehen sich die Betriebsräte in ihrer Vermutung, der Vorstand wolle insgesamt rund 4000 Stellen streichen. „Bislang kennen wir nur zwei Maßnahmen, mit den geplanten Schließungen der Querteil-Anlagen in Duisburg-Süd und Bochum. Das allein sind schon 900 Stellen“, rechnet Back.

Etwa ein Drittel der 12400 Mitarbeiter in Duisburg sind in der Verwaltung beschäftigt, auch von TKS-Standorten außerhalb der Stadt. Betroffen sind sie auch von bereits laufenden Programmen, Günter Back nennt „BIC-Reloaded“ (bis 2021). „Warum bereits laufende Programme nicht zunächst abgeschlossen werden, das können wir nicht mehr vermitteln“, fürchtet er.