Duisburg. . Das „NightWash“-Team machte auf seiner NRW-Tour auch im Duisburger Hauptbahnhof Halt. 200 Neugierige lauschten und lachten.

Normalerweise bringen sie die Besucherscharen in einem Waschsalon in Köln zum Lachen, diesmal bauten die „NightWash“-Macher ihre Bühne in den Hallen der sechs größten NRW-Hauptbahnhöfe auf. Duisburg war am Freitagabend dran. Weit über 200 Zuhörer drängten sich unter der blau schimmernden Anzeigetafel im Eingangsbereich. Der Auftritt dreier Comedians erwies sich erneut als echte Zugnummer.

Dicht gedrängt standen die Comedy-Fans rund um die „NightWash“-Bühne in Duisburg.
Dicht gedrängt standen die Comedy-Fans rund um die „NightWash“-Bühne in Duisburg. © Lars Heidrich

Den Anfang macht Bastian Bielendorfer. Den kennen viele nur als „das Lehrerkind“. Der Moderator dieses Ein-Stunden-Events schildert in bilderreichen Worten, wie schwer das Schicksal eines jungen Mannes sein kann, wenn die Schulkarriere von der eigenen Sippschaft maßgeblich begleitet wird. Die Mutter unterrichtete an seiner Grundschule, der Vater an seinem Gymnasium. „Und der Rektor dort war mein Onkel“, erzählt Bielendorfer. Kein Wunder, dass bei Bekenntnissen schlechter Noten („Papa, ich hab ne Fünf in Mathe“) meistens als Vater-Antwort kam: „Ich weiß!“

Bielendorfer verulkt sich selbst

Bielendorfer verulkt sich gern selbst – etwa für sein Aussehen in der Kindheit oder seine mangelnde Sportqualität bei den Bundesjugendspielen. Dem Publikum gefällt’s. Dieses steht so dicht gedrängt, dass die Fahrgäste, die zu den Bahnsteigen wollen, sich ihren Weg auf einem schmalen, frei gehaltenen Pfad durch die Masse bahnen müssen. Das stört einige der Bahnfahrer. Die meisten akzeptieren diesen Engpass aber klaglos und quittieren im Vorbeigehen die gehörte Comedy-Kunst mit einem Grinsen.

Bühne frei für Thomas Schmidt: Der ist 32. Sieht aber so jung aus, dass er an der Fleischtheke im Supermarkt immer noch eine Gratis-Wurstscheibe von der Verkäuferin hingehalten bekommt. Seine Kochkünste seien eher beschränkt: „Ich wollte mir im Thermomix Kartoffeln kochen. Die haben nachher gebrannt!“ Auch seine Pointen ziehen. Vor allem die versauten.

Maxi Gstettenbauer hat kein Verständnis für Veganer

Dritter im Bühnen-Bunde ist Maxi Gstettenbauer. Der Name klingt bayrisch – der Comedian, wenn er spricht, auch. Er erzählt, wie er am Steuer seines Opel Corsa Sport in eine Radar-Falle tappte. „Da hat’s geblitzt! Ich dachte erst, ich hätte ne Idee...“ Alle Veganer kriegen danach ihr tierisches Fett weg. Gstettenbauer outet sich als Fleischfreund. Selbst ein besonders schmieriger Burger einer Fast-Food-Kette habe es ihm angetan. Vor allem die Sauce. Die schmecke. Und erinnere verblüffend an die Kriegsbemalung der aufmüpfigen Schotten in „Braveheart“.

Viel Applaus für alle drei Akteure eines gelungenen Zwischenstopps.