Duisburg. . Zwei Monate nach Inkrafttreten des Alkoholverbots in der Duisburger Innenstadt, ist die Gruppe, die sich am Kuhtor trifft, kleiner geworden.

  • Die Trinkerszene in der Duisburger Innenstadt ist kleiner geworden.
  • Aber sie ist auch zwei Monate nach Inkrafttreten des Alkoholverbots in der Innenstadt noch da.
  • Die Stadt hat bislang elf Verwarngelder verhängt und vier Anzeigen gestellt.

Die Szene ist kleiner geworden. Aber sie ist da. Auch knapp acht Wochen nach Inkrafttreten des Alkoholverbots in der Innenstadt treffen sich Trinker am Kuhtor, oft schon morgens vor 9 Uhr und auch abends noch. Kleine Gruppen sitzen zu unterschiedlichen Tageszeiten nach wie vor am Kuhtor, ein bisschen abseits entlang des Nationalbankgebäudes am Kuhlenwall oder auch am Rabiner Neumarkt-Weg. Dennoch zieht die Verwaltung nach Angaben von Stadtsprecher Peter Hilbrands eine erste „vorsichtig positive Bilanz.“ Und die sieht in Zahlen wie folgt aus: Elf Trinker müssen aufgrund ihres Alkoholkonsums in der Verbotszone ein Verwarngeld von 35 Euro zahlen. Vier Personen wurden zusätzlich wegen einer Ordnungswidrigkeit angezeigt. Die Trinker verließen daraufhin den Platz. Platzverweise mussten bislang nicht ausgesprochen werden.

„Das Alkoholverbot wird weitestgehend akzeptiert“

Nach unserer Einschätzung wird das Alkoholverbot in der Duisburger Innenstadt bislang weitestgehend akzeptiert“, erklärt Peter Hilbrands. Die Trinker seien „überwiegend in geringer Anzahl vor Ort und vermeiden augenscheinlich eine konzentrierte Gruppenbildung.“ Besondere Vorkommnisse habe es bislang nicht gegeben.

Schon vor Inkrafttreten des Alkoholverbots Mitte Mai sprachen Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Gruppen an und verteilten Infoflyer. „Viele Mitglieder dieser Szene sind nicht mehr in dem entsprechenden Bereich der Innenstadt aufhalten“, so Hilbrands.

Klage läuft noch bei Gericht

Ein Verwarngeld wird meist erst nach mehrmaliger Ansprache verhängt. Eine endgültige Beurteilung das bis zum 16. November befristeten Probelaufs will die Stadt erst danach vornehmen.

Noch aus steht die Erwiderung der Stadt zur Klage gegen das Alkoholverbot, die die Duisburgerin Marion Wegscheider über ihren Anwalt Jasper Prigge Klage eingereicht hat. Eigentlich hätte die Stadt schon Stellung beziehen sollen, aber vor Gericht eine Fristverlängerung erwirkt, „weil die Begründung des Alkoholverbots einfach noch etwas mehr Zeit benötigt“, heißt es bei der Stadt. Jetzt soll die Sache der Kammer wieder Ende Juli vorgelegt werden.

Sozialverbände fordern mehr Streetworker

Das von den großen Fraktionen CDU und SPD getragene Alkoholverbot ist nach wie vor nicht unumstritten. Kritiker befürchten eine Verdrängung der Szene, Sozialverbände fordern mehr Streetworker. Man dürfe nicht vergessen, „dass diese Menschen schwer alkoholkrank sind“, sagt Kurt Schreiber vom „Gemeinsam gegen Kälte“. Die Geschäftsleute sprechen davon, dass es ruhiger wurde. Mehr aber auch nicht. Denn die Szene ist noch da. Wenn auch kleiner.