Duisburg. Der Betriebsrat von Siemens in Hochfeld befürchtet, dass die Ausbildung von Duisburg nach Mülheim verlagert werden soll.

„Größter Ausbildungsbetrieb in der Metall- und Elektro-Industrie in Duisburg steht vor der Schließung“, warnt der Betriebsrat von Siemens in Hochfeld. Nach dessen Informationen will das Technologie-Unternehmen das eigene Ausbildungszentrum bis 2022 schließen. Die künftige Ausbildung könnte dann im Mülheimer Siemenswerk erfolgen.

„Das ist ein Schlag ins Gesicht für den Standort und ein Schlag ins Gesicht für eine sehr gute Ausbildung“, sind die Arbeitnehmervertreter vor Ort empört: „Das ist eine Entscheidung, die wir als Betriebsrat und Jugend- und Auszubildendenvertretung so nicht einfach hinnehmen werden“, sagte die Hochfelder Betriebsratsvorsitzende Nadine Florian: „Wir reden hier von über 200 Auszubildenden die demnächst in Duisburg wegfallen. Wir erwarten die Unterstützung von unserer örtlichen Politik und auch von allen anderen die mit der Berufsausbildung in Duisburg zu tun haben.“

129 Auszubildende in Hochfeld

Am Siemens-Standort Duisburg werden laut Betriebsrat zurzeit 129 Auszubildende und 34 Studenten ausgebildet. Zudem seien weitere Einstellungen zum 1. September bereits von über 40 Azubis und Studenten unterschrieben. Martin Schriever, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender: „Es kann nicht sein, dass man sich der lokalen Verantwortung für unseren jungen Menschen in Duisburg und Umgebung verschließt.“

Bei Siemens heißt es indes, Entscheidungen für einzelne Standorte seien noch nicht gefallen. Zunächst werde mit der Arbeitnehmerseite gesprochen. Ziel sei es aber, die Ausbildung auf den eigenen Bedarf auszurichten. Bisher sei weit darüber hinaus ausgebildet worden. Jetzt gelte es auszuloten, an welchem Standort die beste Lehre möglich sei. „Die Ausbildung ändert sich“, verwies Unternehmenssprecher Georg Lohmann beispielsweise auf Herausforderungen wie die zunehmende Digitalisierung. Keinen Hehl macht das Unternehmen aus dem Ziel, „Ausbildungskompetenzen stärker zu bündeln“. Statt bisher 33 Ausbildungsstandorten soll es künftig bundesweit nur noch 18 sein, wurde der Betriebsrat informiert.