Duisburg. . Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg gehen mit Gum-Lasern gegen Kaugummi-Reste vor. Nun wird ein Test in Gelsenkirchen aber interessiert beobachtet.

  • In Gelsenkirchen wurden Gum-Walls installiert. Die Idee dahinter: Kaugummi drankleben statt ausspucken
  • Duisburg entfernt Kaugummi-Reste mit zwei Gum-Lasern, die mit Wasserdampf arbeiten
  • Experten: Kaugummis können bis zu fünf Jahre am Boden kleben bleiben

Sie sind ekelig und nur schwer zu entfernen: Kaugummi-Reste auf Gehwegen und Straßen nerven Fußgänger und die Straßenreinigung gleichermaßen. In Gelsenkirchen versuchen die Entsorgungsbetriebe dem Problem nun mit sogenannten Gum-Walls (zu deutsch: Gummi-Wänden) ein Ende zu bereiten. Die Idee dahinter: Die Menschen spucken die Kaugummis nicht einfach auf den Boden, sondern kleben sie an die Gum-Walls. In Duisburg wird der Test interessiert beobachtet.

Auf der Königstraße in der Stadtmitte entdeckt man sie alle paar Schritte: Dunkle und helle Flatschen, die von alten Kaugummis herrühren. In einigen Zonen ist Verschmutzung extrem. „Besonders in Fußgänger-Zonen haben wir damit zu kämpfen. Das ist einfach ärgerlich“, sagt Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD). Zudem seien Bushaltestellen ebenfalls stark betroffen. Immer wieder müssen die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe deshalb mit ihren zwei Gum-Lasern ausrücken. Die Geräte entfernen die Kaugummiflecken mit heißem Wasserdampf.

Kontrolleure melden Flecken

Ein regelmäßiger Einsatz der Gum-Laser sei jedoch nicht vorgesehen, so Lange. „Wir setzen sie ein, sobald unsere Straßenkontrolleure eine starke Verschmutzung melden“, erklärt der WBD-Sprecher. Die Kosten für die Entfernung der Kaugummis können wegen des unregelmäßigen Einsatzes nicht beziffert werden.

In Gelsenkirchen geht der städtische Entsorgungsbetrieb im Kampf gegen die klebrigen Flecken neue Wege: Zehn Gum-Walls haben die Gelsenkirchener an Straßenlaternen im Stadtgebiet aufgehängt. Die blauen Kästen mit den bunten Smileys sollen als Kaugummi-Sammelbehälter dienen. Das teure Problem der Kaugummi-Entsorgung auf den Böden soll so gelöst werden, hoffen die Verantwortlichen der Gelsendienste.

Pappwände werden ausgetauscht

Die Pappwände mit den Smileys können einfach ausgetauscht werden. Hohe Kosten fallen dabei nicht an. Wären die Gum-Walls also auch eine Option für Duisburg? „Wir diskutieren immer wieder über Lösungen. Gum-Walls sind bei uns aber derzeit nicht in Planung. Natürlich beobachten wir aber den Test“, erklärt Volker Lange auf Nachfrage.

Die aggressive Zusammensetzung der Kaugummis macht den hohen Arbeits- und Kostenaufwand bei der Entfernung notwendig. Die modernen Kaugummis bestehen in der Regel aus synthetischen Rohstoffen, die eigentliche Kaumasse basiert auf Polymeren auf Erdölbasis. Wie etwa Tüten oder Pappbecher für Kaffee können diese Stoffe kaum biologisch abgebaut werden. Experten schätzen, dass die Kaugummis ohne Entgegenwirken etwa fünf Jahre kleben bleiben würden.

So läuft der Test in Gelsenkirchen

Für die Erprobungsphase haben die Gelsendienste zehn Gum Walls in der Stadtmitte und in Gelsenkirchen-Buer installiert. Erste Ergebnisse aus dem Versuch erwartet man dort in einigen Wochen.

Mit den Gum-Walls möchte die städtische Tochter dem teuren Kauf von Hightech-Geräten wie dem Gum-Laser aus dem Weg gehen.