Duisburg. . CDU und Grünen haben sich auf einen gemeinsamen OB-Kandidaten für die Wahl in Duisburg geeinigt: Sie wollen den Parteilosen Gerhard Meyer unterstützen.

  • Schwarz-Grün will den parteilosen Ex-Betriebsratsvorsitzenden der Stadtwerke Gerhard Meyer unterstützen
  • Der 56-Jährige versteht sich als parteiübergreifender Kandidat. Meyer lebt in Düsseldorf
  • Meyer war kurz auch Mitglied der Grünen. CDU-Chef Mahlberg beschreibt ihn als „bürgerlichen Typen“

CDU und Grünen werden den ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden der Duisburger Stadtwerke und Ex-Grünen Gerhard Meyer als überparteilichen OB-Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl am 24. September unterstützen. Die Spitzen beider Parteien haben sich schon für den 56-Jährigen ausgesprochen. Mittwochabend stellt sich der gebürtige Duisburger der Basis der Bündnisgrünen.

CDU-Chef Thomas Mahlberg knüpfte die Kontakte zu Gerhard Meyer
CDU-Chef Thomas Mahlberg knüpfte die Kontakte zu Gerhard Meyer © Jörg Schimmel

Schon vor Wochen hatte CDU-Parteichef Thomas Mahlberg Kontakt zu Meyer aufgenommen, der an der Stadtgrenze in Düsseldorf-Wittlaer am Stadtwerke-Wasserwerk wohnt. Er kennt ihn aus Stadtwerkezeiten seit langem. „Wir haben schnell gemerkt, dass es einen großen Konsens gibt. Das passt“, so Mahlberg.

Meyer lebte in Ruhrort und in Neudorf

Der 56-Jährige gebürtige Ruhrorter, der auch lange in Neudorf lebte, sei in Duisburg gut verankert und hier mit dem politischen Leben vertraut. Meyer sei ein „bürgerlicher Typ“, zugleich habe er Gewerkschaftsnähe. „Er bringt viele Voraussetzungen mit, ein Konsenskandidat zu sein“, meint Mahlberg. In Gesprächen mit den Grünen kam dann die Einigung der Parteispitzen zustande, Meyer vorzuschlagen und als parteiübergreifenden OB-Kandidaten zu unterstützen.

Auch bei den Grünen fiel bei der Kandidatensuche bereits frühzeitig der Name Meyer. „Wir glauben, dass wir mit ihm die Chance auf einen echten Wandel in der Stadtpolitik haben“, so die Parteispitze Birgit Beisheim und Felix Banaszak: Sie erhoffen sich mit ihm mehr Umwelt- und Klimaschutz, mehr Bürgerbeteiligung, eine andere Sozial- und Integrationspolitik. Als parteiloser und überparteilicher Kandidat stehe er auch für einen „Wandel weg von der Politik des Parteibuchs“, namentlich des roten.

Gerhard Meyer will den „Neuanfang“

Gerhard Meyer will nach eigenen Worten für den 2012 gescheiterten überparteilichen „Neuanfang“ stehen. „Ich bin mit der aktuellen Stadtpolitik nicht zufrieden. Entscheidungen dauern mir zu lange. Duisburg ist an einem Punkt angelangt, an dem es um alles geht“, so der 56-Jährige zu dieser Zeitung, der seit Anfang des Jahres bei den Stadtwerken in Altersteilzeit ist. Von 2004 bis 2009 war er Betriebsratsvorsitzender der Stadtwerke. Es sei mit „Herz und Blut Duisburger“. Meyer will sich ausdrücklich als parteiübergreifende Alternative zum amtierenden SPD-Oberbürgermeister Sören Link verstehen. Bisher hatten Linke und FDP ihrerseits bereits eigene OB-Kandidaten für die Wahl im September präsentiert.

>> Gerhard Meyer: Zur Person

Gerhard Meyer ist verheiratet und hat eine Tochter. 1976 begann er seine Ausbildung bei den Stadtwerken. 1994 wurde er in den Betriebsrat gewählt. Für die Gewerkschaft Verdi war er bis 2016 ehrenamtlicher Sprecher der deutschen Stadtwerke und Experte für Kraft-Wärme-Kopplung. Darüber ist er auch den Grünen bekannt, deren Mitglied er für gut ein Jahr war.

2009 trat er als Betriebsratsvorsitzender zurück. Grund waren schwere Meinungsverschiedenheiten mit dem damaligen Stadtwerke-Chef Janning, der auf Druck des Betriebsrates seinerseits 2012 zurücktrat.