Duisburg. . Weil die Schulen dringend neue Klassen brauchen, sollen nun Räume der Alten Feuerwache zur Erweiterung der Grundschule Friedenstraße dienen.
- Die Zahl der Kinder ist aufgrund der Zuwanderung in Hochfeld stark gestiegen - das führt zu Engpässen in den Schulen
- Die Stadt will nun die oberen Etagen der Alten Feuerwache als Klassenräume nutzen
- Kreative und einige andere Gruppen hatten indes von einem soziokulturellen Zentrum in dem Gebäude geträumt
Die Stadt will Teile der Alten Feuerwache zur Erweiterung der benachbarten Grundschule Friedenstraße nutzen. „Aufgrund des dringenden Bedarfes an Schulraum wird das Obergeschoss der Alten Feuerwache ausschließlich für schulische Zwecke hergerichtet“, heißt es auf Nachfrage unserer Zeitung. Mit den Mietern, die die oberen Etagen bisher nutzen, sei man im Gespräch. 288 000 Euro kostet der Umbau.
Freie Szene wird beim Treffen überrascht
Der Veranstaltungsbereich im Erdgeschoss soll – neben der Nutzung als Aula und Mehrzweckraum – auch für Veranstaltungen und Begegnungen aus dem Stadtteil zur Verfügung stehen. Damit ist das soziokulturelle Zentrum, für das sich Akteure der freien Szene eingesetzt haben, vom Tisch.
Christian Wagemann und seine Mitstreiter wurden mit der Ankündigung, die Räume für schulische Zwecke zu nutzen, diese Woche bei einer Sitzung des Runden Tisches in Hochfeld, überrascht. „Niemand ist dagegen, dass eine Schule gut ausgestattet ist. Aber für uns bedeutet Bildung nicht nur Schule, sondern Angebote, die darüber hinaus gehen.“
Dass man den Veranstaltungssaal weiter mieten können soll, helfe nicht, so Wagemann. „Uns wurde nur wieder gesagt, dass man nach einem neuen Standort für ein soziokulturelles Zentrum schauen wolle. Aber das hören wir seit Jahren von der Stadt.“
Kinderzahl in Hochfeld ist gestiegen
Andrea Demming-Rosenberg, (SPD) freut sich hingegen über den Vorschlag der Stadtverwaltung. Sie hofft, dass die Alte Feuerwache zu einem zentralen Bildungsstandort für Hochfeld umgebaut werden kann. Mit der Rückzahlung der Fördermittel, zu der die Stadt verpflichtet wurde, entfällt die Zweckbindung.
Die Zahl der Kinder in Hochfeld ist aufgrund der Zuwanderung und höherer Geburtenraten gestiegen. So lebten Ende Dezember 2014 im Ortsteil Hochfeld 2 433 Null- bis Zehnjährige. Die Zahl stieg bis Ende April 2017 auf 2 659, was Auswirkungen auf die Schülerzahlen der drei Grundschulen in Hochfeld hat. Für das kommende Schuljahr 2017/18 ist derzeit mit rund 310 Schülern für die Gemeinschaftsgrundschule Friedensstraße zu rechnen.
Raumkonzept wird überarbeitet
Die Räume in der Feuerwache würde den Schulplanern Luft verschaffen. „In einem weiteren Schritt wird dann das gesamte Raumkonzept unter Betrachtung beider Standorte und unter Einbeziehung des Musterraumprogamms GGS überarbeitet und ein Vorschlag zur endgültigen Nutzung der jeweiligen Räume mit gegebenenfalls Umbaumaßnahmen und Festlegung neuer Zügigkeiten erarbeitet“, erklärt ein Stadtsprecher.
Am kommenden Donnerstag sollen die Politiker in der Bezirksvertretung (Beginn 15 Uhr) über den Vorschlag beraten.