Duisburg. . „Sie kenn’ ich vom Plakat“: Petra Vogt (CDU) tritt im Wahlkreis 60 an. Mit ihrem Team zieht sie von Haustür zu Haustür.

  • Petra Vogt sitzt bereits für die Christdemokraten im Landtag – diesmal will sie direkt gewählt werden
  • Dafür ist sie mit ihrem Team ständig im Einsatz, bei Infoständen, auf Veranstaltungen oder eben an der Haustür
  • Die meisten Buchholzer, bei denen sie klingelt, reagieren überrascht, aber freundlich

Noch drei Tage bis zur Wahl. Petra Vogt, CDU-Kandidatin im Wahlkreis 60, ist im Dauereinsatz: Frühschicht mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber, Flyer verteilen am Infostand. Nun ist es Nachmittag und sie hat eine Stunde Zeit, um mit ihrem Team an Buchholzer Haustüren zu klingeln, und für Stimmen zu werben. Die CDU spürt Rückenwind. Petra Vogt will direkt gewählt werden. Sie hat Listenplatz zehn – der zieht allerdings nur, wenn das Ergebnis für die Christdemokraten nicht besonders toll ausfällt und die Partei nicht zu viele Direktmandate im Land holt. Und das hofft nun wirklich keiner in ihrem Team.

Die 48-Jährige ist gut vorbereitet: In Schulungen wurde der Wahlkampf an der Haustür geprobt. „Lieber ein bisschen Distanz halten, die Leute nicht sofort überfallen“, weiß die Lehrerin, die seit 2012 im Landtag sitzt. Die CDU arbeitet im Super-Wahljahr außerdem mit einer eigens entwickelten App namens „Connect 17“. Minutiös wurden dazu bundesweit Daten ausgewertet, wo potenzielle CDU-Wähler wohnen und für welche Themen sie sich interessieren.

Geklingelt wird eher an Einfamilienhäusern

© Ute Gabriel

„Wir kennen Duisburg und unsere Leute“, erklärt Petra Vogt, warum sie auf die App verzichtet. Außerdem hat sie Peter Ibe, Thomas Mahlberg und Nico Brettmann dabei. Alle sind verwurzelt im Süden, grüßen hier und da – und wissen auch, wo es sich lohnt zu klingeln. Lieber an Einfamilien- als an Mehrfamilienhäusern zum Beispiel. Aber selbst in Reihenhäusern hat niemand auf die CDU-Kandidatin gewartet. Manchmal steht sie vor verschlossenen Türen. Wahlkampf ist ein mühsames Geschäft.

Petra Vogt läuft durch einen kleinen gepflegten Vorgarten. Als Mädchen war sie mal Sternsingerin. Diesmal gibt’s keinen Segen, sondern Kandidatenbriefe und Kugelschreiber. Die Abgeordnete schellt. Hinter einem Fenster bewegt sich eine Gardine. Ein Frau in Puschen öffnet die Tür. „Guten Tag, mein Name ist Petra Vogt. Ich kandidiere für die CDU für den Landtag.“ Die Frau lächelt – ein bisschen überrascht, aber freundlich: „Finde ich gut, dass Sie sich persönlich vorstellen.“ Fragen habe sie allerdings keine. Aus dem Hintergrund schiebt sich Thomas Mahlberg ins Bild. Er kandidiert im September für den Bundestag, will sich ebenfalls bekannt machen. Aber heute ist er nur Begleitung. Man wünscht sich gegenseitig einen guten Tag, dann geht’s zum nächsten Wähler.

Bildungspolitik ist ein Schwerpunkt von Petra Vogt

Zwei Häuser weiter – Herr Fischer öffnet. Klar wisse er, dass am Sonntag gewählt wird. Er tut selbst Dienst an der Demokratie, sitzt als Vorstand im Wahllokal. Petra Vogt muss sich nicht großartig vorstellen. „Sie kenn’ ich vom Plakat“, sagt Uwe Fischer. Die beiden plaudern, dann fällt dem Buchholzer doch noch eine Frage ein: „Wie soll das mit der Integration an den Schulen weiter laufen?“, will er wissen. Petra Vogt, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, kommt in Fahrt und erklärt ihm die CDU-Positionen zu dem Thema.

Noch ein kurzer Hinweis, dass es wichtig ist, beide Stimmen der CDU zu geben. Nach fünf Minuten geht’s weiter. Petra Vogt wirkt zufrieden. „Die meisten, die die Tür öffnen, sind freundlich“, weiß sie. Eine bietet dem Tross Kaffee an. Ein anderer hört sich die Wahlwerbung gerne an, entpuppt sich aber als Grieche, der nicht wählen darf. „Hätte man drauf kommen können“, sagt Ibe und zeigt auf die blau-weiße Flagge am Auto.

Nach zwei Stunden muss Petra Vogt weiter zum nächsten Termin. Vorher gibt’s noch ein Eis. Am Sonntag wird sich zeigen, ob sich die Mühe gelohnt hat.