Duisburg. . Duisburg hat seinen ersten Abendmarkt eröffnet. Ab jetzt kann jeder donnerstags nach Feierabend eine „Spätschicht“ in der Innenstadt einlegen.
- Duisburg hat seinen ersten Abendmarkt eröffnet
- Jeden Donnerstag bietet der nun „Schlemmen und einkaufen“ auf der Königstraße
- Besucher freuen sich beim Auftakt über die Belebung der City
Beate und Werner Uphues genießen in der Sonne einen Burger samt Pommes. „Für uns war heute Familientag beim Zahnarzt. Und jetzt belohnen wir uns“, erzählt die 56-Jährige lachend. Das Ehepaar aus Moers ist eher zufällig in die Eröffnung des ersten Abendmarktes auf der Königstraße geraten, weil die Zahnarztpraxis in der Nähe ist, aber die Gelegenheit hat es sofort beim Schopf gefasst. Spätere Wiederkehr an einem der kommenden Donnerstage nicht ausgeschlossen, sagt Beate Uphues: „Mit Musik ist das auch für uns aus Moers eine Option.“
Spätere Wiederkehr nicht ausgeschlossen
Friseurmeisterin Birgit Bellingrodt (44) aus Duisburg wollte nach ihrem Arbeitstag in Essen eigentlich zum Dellplatz, aber auf dem Weg dorthin, geriet sie in die „Spätschicht“, wie der Abendmarkt heißt. Spontan rief sie ihren Mann Manfred an und lotste ihn auf die „Kö“. Der hatte bereits von diesem neuen Angebot gelesen und überhaupt nichts dagegen, es auszuprobieren. „Das hat ‘ne gewisse Atmosphäre“, urteilt er, und die könne Duisburg gut gebrauchen. Zumal abends die Innenstadt „recht tot“ sei. Auch die Bellingrodts wollen zu einer der nächsten Spätschichten wiederkommen.
Gelegenheit dazu gibt es ab jetzt jeden Donnerstag. Bis Ende September soll der Bauernmarkt von 10 bis 20 Uhr geöffnet haben, ergänzt von einem gastronomischen Angebot, das von 15 bis 21 Uhr zusätzlich Besucher anlocken soll. Beim Auftakt gesellten sich etwa zehn Foodtrucks, Imbiss- und Getränkestände zu den bekannten Ständen des Bauernmarktes. Das gastronomische Angebot wolle man aber flexibel handhaben, erklärt Patrick Kötteritzsch, Sprecher des Veranstalters Duisburg Kontor.
Zusatzschicht für die Händler des Bauernmarktes
Flexibel müssen nun auch die Markthändler sein, denn für sie bringt der Abendmarkt eine echte Spätschicht. Magdalene Vorsatz, die mit ihrem Mann Hans-Jürgen Spezialitäten aus Tirol verkauft, ist davon weniger begeistert. „Für ein Marktangebot bis 20 Uhr gibt es in Duisburg keinen Bedarf“, findet sie. Ihr Mann würde einen anderen Rhythmus bevorzugen: „Einmal im Monat parallel zu Jazz auffem Platz hätte ich gut gefunden.“
Für Landwirt Bernhard Dicks aus Borken, der Fleischwaren verkauft, ist der Arbeitstag, der bereits um 5 Uhr beginnt, nun noch länger: „Man soll es ja nicht sofort vor die Wand reden. Wenn sich das rechnet ist das ‘ne gute Sache, aber das muss man abwarten.“ So ähnlich sieht das auch Spargelbauer Hermann Ingenrieth aus Brüggen: „Wir freuen uns schon über neue Geschäftsmöglichkeiten, aber es ist für uns Händler eine Zusatzschicht. Aber wenn künftig so viele Leute unterwegs sind wie heute, ist das gut.“