Duisburg. . Ein 14-Jähriger wurde am Ostersonntag in Duisburg erstochen. Mehrere Männer mit Messern und Schlagwaffen hatten sich mit seinem Vater gestritten.

  • Am Tatort stellte die Polizei auch ein Beil sicher. Offen ist, ob das bei der Attacke eingesetzt wurde
  • Zu den Hintergründen der Tat gaben sich Polizei und Staatsanwaltschaft bislang bedeckt
  • Auch am Ostermontag kontrollierten die Einsatzkräfte in Tatortnähe verdächtige Personen

Die Totschläger kamen mit Messern, einer Axt und mindestens einer Metallstange. Die Spurensicherer fanden sie später, zweifach geknickt, etwa zwei Dutzend Meter von der Stelle entfernt, wo die Täter auf einen 14-jährigen Jungen, seinen Vater und einen Nachbarn eingedroschen und eingestochen hatten. Ob das Beil zum Einsatz kam, ist noch unklar, aber der Angriff war so brutal, dass der Junge wenig später im Krankenhaus starb. Die Täter schlugen am Ostersonntag gegen 23 Uhr vor dem Zuhause des Jugendlichen zu, in der Henriettenstraße in Duisburg-Marxloh.

Die Mutter hat gerade das Essen fertig und schickt ihren Sohn hinunter, um den Vater zu holen, so berichtet es Hausbesitzer und Nachbar Ibrahim B. am nächsten Tag. Der Jugendliche gerät demnach in einen Streit, der zwischen den Angreifern und dem Vater oder dem Nachbarn ausgebrochen ist. Worum es dabei geht, weiß Ibrahim B. nicht. Eine Familienfehde schließt die Duisburger Staatsanwaltschaft nicht aus, eine Sprecherin macht jedoch am Montag keine Angaben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Laut B. sind die Angreifer so wie die Opfer und er selbst Zuwanderer aus Bulgarien, zumindest sprechen sie bulgarisch.

Sohn blutüberströmt von der Straße in den Hausflur gezogen

Ibrahim B. kommt hinzu, als die Mutter ihren blutüberströmten Sohn von der Straße in den Hausflur zieht. Augenscheinlich hat er einen schweren Stich oder Hieb in den Rücken bekommen. Die Familie wohnt im zweiten Stock, die Mutter bringt ihren Jungen mit Hilfe von Ibrahim B. in dessen Wohnung im Erdgeschoss. „Dann ist sie umgefallen“, sagt er. Auch auf den Vater stechen die Täter mit Messern ein, der Nachbar wird ebenfalls schwer verletzt.

Die Täter konnten nach dem Angriff fliehen. Möglicherweise ist die Tat jedoch von der privaten Überwachungskamera einer Imbissstube aufgenommen worden. Entsprechendes Material soll die Polizei sicher gestellt haben. Eine Bestätigung gab es dafür von offizieller Seite bislang nicht. Die Polizei war mit Einsatzkräften der Hundertschaft und mit Polizeihunden im Einsatz, um kurz nach der Tat den Tumult vor Ort zu beenden. Aufgebrachte Menschen hatten sich hier gesammelt. Die Stimmung soll laut Augenzeugen sehr angespannt und aggressiv gewesen sein.

Auch am Tag nach der Tat zeigt die Polizei Präsenz

Am Morgen nach der Tat zeigt die Polizei mit mehreren Streifenwagen Präsenz. Die Henriettenstraße – eine typische, keine schlechte Marxloher Wohngegend: Erkerverzierte Mehrfamilienhäuser aus den besten Zeiten des Stadtteils stehen neben schlichten, schmucklosen Nachkriegsbauten, eine Baumscheibe gegenüber dem Wohnhaus des Opfers ist liebevoll gepflegt, die nächste aber vom achtlosen Parken gezeichnet. In den Mittagsstunden des Ostermontags gibt es noch einmal Aufregung nahe des Tatorts, wo sich eine größere Gruppe trifft. Die Polizei kontrolliert Personalien, kann aber zunächst keinen direkten Zusammenhang zu der Bluttat in der Nacht feststellen.

Zunächst hieß es, dass der getötete Jugendliche 15 Jahre alt sei. Das ist falsch. Die Polizei erklärte später, dass der Junge 14 Jahre alt ist.