Der FDP-Parteichef Thomas Wolters will Duisburgs Oberbürgermeister werden. Er wird am 24. September bei der Wahl gegen den SPD-OB antreten.

  • Der Parteivorsitzende Thomas Wolters geht am 24. September ins Rennen um die Rathaus-Macht
  • Der 55-jährige will kein reiner Zählkandidat sein und fordert andere Parteien auf, ihn zu unterstützten
  • Wolters sagt, er hat mehr Berufs- und Lebenserfahrung als der SPD-Amtsinhaber

Zur vorgezogenen Oberbürgermeisterwahl am 24. September gibt es einen ersten Gegenkandidaten für Amtsinhaber Sören Link (SPD). Der FDP-Parteivorsitzende Thomas Wolters hat seine Kandidatur angekündigt. Zugleich gibt es offenbar parteiübergreifende Gespräche, auch zwischen CDU und Grünen, einen gemeinsamen OB-Kandidaten ins Rennen zu schicken.

„Ich kandidiere nicht für zwei Prozent“, gibt sich der 55-jährige Kreisvorsitzende kämpferisch und fordert andere Parteien auf, seine Kandidatur zu unterstützen, um eine weitere Amtszeit von Link zu verhindern. Die FDP habe ich der Vergangenheit oft etwa CDU-Kandidaten unterstützt. „Warum soll das diesmal nicht umgekehrt sein?“, wirbt Wolters um Unterstützung.

Wolters verweist auf Berufs- und Politikerfahrung

Bei der FDP sei sehr früh nach Links Ankündigung, die OB-Wahl auf den Tag der Bundestagswahl vorzuziehen, klar gewesen, mit einem liberalen Kandidaten vertreten zu sein. Er sei der Bitte des Parteivorstandes nachgekommen. „Ich halte mich für deutlich qualifizierter als Link“, sagte Wolters mit Blick auf seine 15-jährige Politikerfahrung auch als Fraktionsgeschäftsführer der FDP und seine Berufserfahrung als selbstständiger Raumausstatter. Seit vergangenem Jahr ist der 55-Jährige auch Parteichef der Duisburger FDP.

Mit der eigenen Kandidatur sind die Liberalen aus den vertraulichen Gesprächen der anderen Parteien und Wählerbündnisse über die mögliche Verständigung auf einen gemeinsamen Kandidaten gegen Rathauschef Link ausgeschert. Bei Linken und Grünen dürfte klar sein, dass die Zeit rot-rot-grüner Nähe aus vergangenen Ratsperioden passé ist, zu groß ist die Kritik an OB Link. Kommende Woche will die Linken-Parteibasis beraten. Tendenz: Die Partei geht mit einer eigenen klar linken Alternative ins Rennen.

Andere Parteien sondieren noch

Bei den Bündnisgrünen halten dagegen einige einen eigenen Zählkandidaten für wenig effektiv. Dagegen hätte ein möglicher, auch parteiunabhängiger Gegenpart, eine Chance gegen Link. Die CDU schweigt noch, will erst nach der Landtagswahl forciert aktiv werden. Schon bei der OB-Wahl 2012 nach der Abwahl Sauerlands war die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten erfolglos.