Duisburg. . Großeinsatz in Rumeln: Täter erbeuteten größeren Geldbetrag. Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf Flüchtigen in dem roten älteren Golf.
- Großeinsatz in Duisburg- Rumeln: Täter erbeuteten bei einem Sparkassenüberfall einen größeren Geldbetrag
- Einige Mitarbeiter konnten sich selbst aus der Bank befreien. Die Polizei hat zwei Männer festgenommen
- Viele Hintergründe sind noch unklar. Die Fahndung nach einem roten VW-Golf läuft
Rumeln, Donnerstagmorgen: Der Kontrast könnte größer kaum sein. Hier wuseliges Marktgeschehen und spielende Kinder auf dem Schulhof, wenige hundert Meter weiter riegeln schwer bewaffnete Polizisten die Dorfstraße großräumig ab. Über dem Ortsteil, ganz im Westen der Stadt, kreist ein Hubschrauber, die Polizei wird später von einem „mutmaßlichen Banküberfall“ berichten.
Was sich genau zwischen kurz nach 8.30 Uhr und 12 Uhr in und um die kleine Sparkassen-Filiale abspielte, müssen jetzt Vernehmungen und Ermittlungen ergeben. Fakt ist, so bestätigte es der hiesige Polizeisprecher Ramon van der Maat, dass um 8.38 Uhr ein Notruf einging. Ob der oder die Täter sich zu diesem Zeitpunkt bereits in der Filiale befanden, oder ob sie den Sparkassen-Mitarbeitern auflauerten, ist derzeit noch unbekannt. „Das müssen die weiteren Ermittlungen klären“, so van der Maat.
Gefesselter Mitarbeiter befreit
Der Notruf kam laut Aussage der Polizei von einer Mitarbeiterin, die vor dem oder den Räubern geflohen war, sie habe auch zwei weitere Kollegen gewarnt. Etwa zeitgleich rauschte ein roter VW Golf davon. Zwei Männer saßen darin, die Fahndung der Polizei läuft.
Vieles spricht dafür, dass zu diesem Zeitpunkt noch einer oder mehrere Täter in der Bank waren. Gegen 11 Uhr konnte sich eine weitere Mitarbeiterin befreien und aus der Bank flüchten. Ramon van der Maat: „Die junge Frau lieferte uns weitere Hinweise zur Tat.“ Zu der Zeit hatten Beamte eines Sondereinsatzkommandos bereits zwei Männer einige hundert Meter weiter in der Nähe einer Bäckerei in Gewahrsam genommen. Jedoch bestätigte sich der Tatverdacht gegen die beiden nicht. Ihre Arbeitskollegen wiesen den beiden Männern ein lückenloses Alibi für die Tatzeit nach. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich jetzt unter anderem auf die Flüchtigen in dem roten Golf.
Die Polizei ermittelt noch den genauen Tatablauf
Spezialeinheiten drangen gegen 11.30 Uhr in die Räume der Bank ein und befreiten einen Mitarbeiter, der laut Aussage der Polizei unverletzt, aber gefesselt war. Um kurz nach 12 Uhr vermeldete die Polizei das Ende des Sparkassen-Überfalls. Die Sperren wurden aufgehoben, die Anwohner durften zurück in ihre Wohnungen.
Den genauen Ablauf des Vormittags ermittelt derzeit die Polizei. Ob es sich bei den beiden Festgenommenen um Bankräuber handelt, wird derzeit ebenso geklärt wie die mögliche Rolle, die die beiden Männer aus dem roten Golf spielen könnten. Wieviele Räuber an dem Überfall beteiligt waren, ist derzeit ebenfalls noch unklar. Klar ist, so vermeldete es die Polizei am Nachmittag, dass ein größerer Geldbetrag erbeutet worden war.
Sparkassensprecher zeigt sich schockiert
Schockiert, aber auch ein Stück weit erleichtert, äußerte sich Sparkassen-Sprecher Andreas Vanek: „Die Kollegen sind körperlich unverletzt, das ist das Allerwichtigste.“ Ein hausinternes psychosoziales Betreuungsteam (BüB) kümmert sich jetzt um die Rumelner Mitarbeiter. „Es handelt sich dabei auch um Kollegen, die selbst einmal Opfer eines Banküberfalls waren. Sie alle haben eine Zusatzqualifikation erworben, können jetzt anderen Mitarbeitern helfen“, so Vanek. Zudem arbeite man mit der Opferambulanz der städtischen Kliniken und des Bertha-Krankenhauses zusammen. „Wichtig ist es jetzt, dass die Opfer besonders am ersten Tag nicht alleine gelassen werden.“
Am Freitag, so teilte es die Sparkasse mit, bleibt die Filiale Dorfstraße geschlossen. Die Spurensuche dauert noch an.
Banküberfall in Rumeln