Duisburg. . Auf der Mercatorinsel in Ruhrort soll sich ein Automobil-Logistiker niederlassen. Außerdem sind Grünanlagen und ein neue Anlegestelle geplant.
- Im geplanten Verteilzentrum für Pkw-Komponente sollen bis zu 500 Personen arbeiten
- Der Rat hob dafür am Mittwoch den bestehenden Bebauungsplan für die ehemalige Speditionsinsel auf
- Jetzt soll auch die Grünplanung für die spitze Insel realisiert werden. Eine Brücke soll nach Ruhrort führen
Meeresgott Poseidon müsste seinen Blick vom Rhein nach hinten werfen, um zu sehen, was schon in Kürze auf der Mercatorinsel geschieht: Die Hafengesellschaft Duisport plant dort mit einem Investor die Ansiedlung eines weiteren großen Logistikzentrums für Auto-Komponenten mit rund 500 Arbeitsplätzen. Der Rat hat am Mittwoch dazu grünes Licht gegeben.
Steiger für Flusskreuzfahrtschiffe
Im parallelen Planungsschritt soll für die ehemalige Speditionsinsel die Grüngestaltung vor dem Ruhrorter „Festland“ endlich vorangetrieben werden. Von der Spitze der Mercatorinsel ausgehend soll eine Parkanlage mit Grünflächen von ca. 35 000 qm entstehen. An der Seite nach Ruhrort soll eine zwölf Meter breite Promenade bis zum Hafenknick angelegt werden. Außerdem soll es einen weiteren Steiger für Flusskreuzfahrtschiffe geben, und ein Fußgänger-Übergang schlägt am Hafenmund die Brücke nach Ruhrort.
Für die ungeahnte Aktivierung der Landzunge, auf der seit Jahren nichts geschieht, musste der Rat allerdings am Mittwoch auf seiner Sondersitzung eiligst den alten Bebauungsplan aufheben. Schon morgens um 8 Uhr tat dies vorab die zuständige Bezirksvertretung. Eile war geboten, damit Duisport das Unternehmen aus der Automobilbranche nach Duisburg holen konnte – Konkurrenz aus Düsseldorf drohte, hieß es. Schon Ende des Jahres soll es an den ersten Bauabschnitt gehen. Zu Details der Firmenansiedlung schweigt sich Duisport noch aus.
Nach Informationen der Ruhrorter CDU soll im 1. Bauabschnitt zunächst eine 25 000 Quadratmeter große und 12 Meter hohe Werkshalle errichtet werden. In einem weiteren Bauabschnitt soll bis 2019 eine weitere Halle mit 24 000 Quadratmetern in Betrieb genommen werden. Rund die Hälfte der Pkw-Komponenten werden zur Verpackung und Weiterversendung auf dem Wasserweg angeliefert.
Mit der nun beschlossenen Aufhebung des Bebauungsplanes können Hafengesellschaft und Investor weitestgehend frei die Firmenansiedlung planen. „Wir sind eng eingebunden“, versicherte aber Stadtbaudezernent Carsten Tum. Schließlich ist die Stadt Duisport-Mitgesellschafter. Auch Lärmschutz- und Verkehrsfragen würden berücksichtigt. Mit der Ansiedlung würde der Grünzug „nur ein kleines Stück kürzer“. In Ruhrort regt sich nämlich Unmut und sorgt man sich u.a. um die freie Sicht von Ruhrort auf den Rhein.
Bedenken äußerten Grüne und Linke: „Mit der Aufhebung des Bebauungsplanes haben wir nichts mehr in der Hand“, erklärte Grünen-Sprecherin Claudia Leiße.