Duisburg. . Die WDR-Doku „Geheimnis Landschaftspark Duisburg-Nord“ zeigt die vielen Seiten des ehemaligen Hüttenwerks. Am Freitagabend im TV zu sehen.
- „Geheimnis Landschaftspark Duisburg-Nord“ heißt eine neue Dokumentation des WDR
- Der sehenswerte Film ist am Freitagabend um 20.15 Uhr im dritten Programm zu sehen
- Bei der Preview in der Gebläsehalle am Dienstag waren rund 250 Gäste hellauf begeistert
Dies ist ein Film für alle, die den Landschaftspark Nord in Meiderich noch nie mit eigenen Augen gesehen haben – denn er ist eine neugierig machende Einladung zum Selbstentdecken. Dies ist aber auch ein Film für alle, die glauben, das ehemalige Hüttenwerk schon bestens zu kennen – denn auch sie werden in diesen 45 Minuten ganz sicher auf manch unbekannte Ecke dieses riesigen Areals stoßen. Letztlich ist es ein Film für jeden, der das Ruhrgebiet und seine Menschen liebt. Und morgen Abend läuft er im WDR-Fernsehen.
Preview in der Gebläsehalle
„Geheimnis Landschaftspark Duisburg-Nord“ heißt das Werk der Autorin und Regisseurin Marika Liebsch, das sie im Rahmen einer Dokumentationsreihe erstellt hat, die geheimnisvolle Orte in ganz NRW in den Fokus rückt. Der Landschaftspark Nord ist die 17. Folge. Und diese wurde in einer Preview am Dienstagabend in der Gebläsehalle vor rund 250 Gästen vorab präsentiert. Die Reaktionen: einhellige Begeisterung.
„Wir wollen allen Zuschauern zeigen, was für ein tolles Stück Heimat dieser Landschaftspark ist“, sagte Christiane Mausbach, die zuständige WDR-Redakteurin. Sie stammt selbst aus dem Revier, aus Bottrop. Genau deshalb habe sie sich auch darum gerissen, Liebsch bei diesem Projekt zu betreuen.
Die Regisseurin selbst spürte ab der ersten Vorbesichtigung und an jedem einzelnen Drehtag, was für ein bürgernaher Volkspark dort entstanden ist. „Egal, an welchem Wochentag oder zu welcher Uhrzeit wird dorthin kamen: Immer waren ganz viele Menschen da“, erzählt Liebscher. Und sie lässt viele von ihnen in ihrer Doku zu Wort kommen. Etwa die ehemaligen Hüttenwerker, die heute als Senioren jenseits der 70 die alte Technik warten und das Landschaftspark-Archiv pflegen – und sich zur Stärkung bei diesen allwöchentlichen Treffen auch gern mal ein Eierlikörchen gönnen. Szenen, die das TV-Publikum schmunzeln lassen.
Am eindrucksvollsten sind aber die Begegnungen mit Peter Latz. Der Landschaftsarchitekt war es, der die Idee hatte, das ehemalige Hüttenwerk in einen allzeit geöffneten Volkspark zu verwandeln. Und der in München lebende Latz war bei der Filmpreview am Dienstag ebenfalls persönlich zugegen. Und es mag für Autorin Liebsch der Ritterschlag gewesen sein, als Latz nach der Vorführung lobte: „Ich bin überwältigt! Noch niemals zuvor wurde alles zum Park so gut eingefangen wie in diesem Film.“ Der donnernde Applaus der Gäste in der Gebläsehalle diente ihm als Bestätigung dieser These.
Latz zeigte sich froh, dass er die Saat seiner Arbeit nun auch noch selbst hat aufgehen sehen. „Als Landschaftsarchitekt muss man auf diesen Moment sehr lange warten.“ 1991 stellte er im Rahmen der IBA seine Idee vor, 1994 öffnete der Landschaftspark sein Pforten. Und heute, über 20 Jahre später, sagt Latz: „Das war das beste Projekt, das ich je gemacht habe.“
Liebsch achtet in ihrer Doku darauf, das heutige Erholungs- und Sportler-Paradies (Kletterer, Taucher, Mountainbiker) in Kontext mit der Malocher-Vergangenheit zu setzen. Sie kramte in Archiven. Und aus den rund 100 Stunden altem und neuem Material schnitt sie diese 45 Minuten zusammen. „Ich musste so viel Schönes weglassen, davon könnte ich locker noch einen zweiten Teil machen.“ Ihren persönlichen Lieblingsort hat sie während der Dreharbeiten auch entdeckt: „Das war die so genannte Wildnis in der Gleisharfe – da denkt man, das ist Südamerika.“
Ralf Winkels, der Landschaftspark-Leiter, vernahm diese Worte mit einem zufriedenen Lächeln. Die Pflege dieses Schatzes sei eine permanente Aufgabe, der Landschaftspark bleibe auf Dauer eine große Baustelle, die von den Menschen hier mit Leben gefüllt werde. Oder wie Ralf Winkels es sagte: „Altes Eisen, junge Seele.“