Duisburg. . Das 2013 in Duissern gegründete Institut für Theaterpädagogik bildet aus und bietet Kurse für besondere Ziel- und alle Altersgruppen an.

Wenn Lehrer nicht weiter wissen, können Theaterpädagogen mit anderen Mitteln erfolgreich sein. Wie an der Schule in Oberhausen, wo Lehrer in einer internationalen Klasse aufgegeben hatten und die Schulleitung das Duisburger Institut für Theaterpädagogik „Theatervolk“ zur Hilfe holte. „Zwei Monate nach Projektbeginn war ein geregelter Unterricht möglich“, sagt Martin Menzel-Bösing, der das Institut 2013 in Duissern gegründet hat. „Aber unsere Dozenten hatten eine harte Zeit, die Gruppe konnte anfangs nicht mal ruhig im Kreis stehen und den Namen sagen, ohne Streit anzufangen.“

Theater kannten die Schüler aus Syrien und Afghanistan überhaupt nicht. Aber auch ihnen hat das Theaterspielen Respekt und Regeln vermitteln können. Ein extremes Beispiel, aber fürs Theaterspielen gilt grundsätzlich: „Es kann Jugendliche motivieren, ihre Kompetenzen zu erweitern“, sagt Theaterpädagogin Barbara Müller, die das Institut von Anfang an künstlerisch geleitet hat und seit dem 1. Januar Geschäftsführerin neben Menzel-Bösing ist.

Berufsbegleitende Ausbildung zum Theaterpädagogen

Herzstück des NRW-weit agierenden Instituts an der Schweizer Straße ist eine Grundlagenausbildung Theaterpädagogik, die zweijährig berufsbegleitend angeboten wird. Ab September beginnt eine solche Fortbildung im Dortmunder Theater Fletch Bizzel. Dazu kommen Projekte mit „herausfordernde Zielgruppen“, wie es Menzel-Bösing nennt. So hat „Theatervolk“ schon einen Kurs für Demenzpatienten veranstaltet, seit November läuft wieder ein Projekt mit jugendlichen Flüchtlingen, diesmal in Marxloh. In „homebase: Marxloh“ setzen sich die Teilnehmer im Regionalzentrum Nord mit „Ankommen in der Fremde“ und „eine Heimat finden“ auseinander. „Theater kann Inhalte auf ganz andere Weise vermitteln“, sagt Barbara Müller.

Dazu kommen Schauspielkurse für Teilnehmer ab sechs, zehn, 14 und 18 Jahren in der Alten Dorfschule Rumeln, die dafür sehr gut ausgestattet sei. „Jeder soll Theater spielen können“, so Menzel-Bösing.

Amateurschauspieler entwickeln neue Produktion

Für seine neue Produktion „Du bist, was Du isst!“ sucht „Theatervolk“ noch Amateurschauspieler mit Vorerfahrungen zwischen 14 und 99 Jahren. „Letzte Woche hat sich ein 84-Jähriger angemeldet“, sagt Menzel-Bösing. Die 15 Darsteller entwickeln ab Februar ihr Stück über das vielschichtige Thema zwischen Hunger und Überernährung, zwischen Veganer und Fleischfan selbst. Am Anfang stehen Recherchen, dazu kommen Geschichten und Erfahrungen aus dem Leben der Teilnehmer. „Daraus soll nichts Pädagogisches, sondern gern ein bunter, heiterer Querschnitt entstehen“, so Barbara Müller. Ende des Jahres läuft die Produktion mehrfach im Rumelner Kulturtreff.

Das Kulturbüro fördert die neue Produktion

Das Kulturbüro der Stadt fördert die Amateurtheater-Produktion „Du bist, was Du isst!“ mit 2500 Euro. Deswegen kann die Kursgebühr von 39 Euro pro Monat, der auch für Schauspielkurse gilt, auf 19 Euro gesenkt werden.

Kontakt und Anmeldung für alle Angebote des Instituts für Theaterpädagogik gibt es an der Schweizer Straße 16 in 47058 Duisburg-Duissern, 0203/34 837 111, im Netz unter www.theatervolk.de