Duisburg. . Die dritte Auflage der Radtour „Ruhr to North Sea Challenge“ startet im Juni. Knapp die Hälfte der 300 Starter sind bereits angemeldet.

Für die einen ist sie körperlich-mentaler Grenztest, für andere nur eine längere Trainingstour zur Vorbereitung auf noch größere Herausforderungen: Die dritte Auflage der „Ruhr to North Sea Challenge“ startet zwar erst am Samstag, 10. Juni, doch die Teilnehmerzahl für den Fahrrad-Marathon steigt von Jahr zu Jahr. „Wir haben schon 140 Anmeldungen, doppelt so viele wie im Vorjahr“, staunen Petra und Thomas Kaiser, die Organisatoren der 300-km-Tour, die an einem Tag von der MSV-Arena bis zum Nordsee-Hafen Bensersiel führt.

Wer sich der Aufgabe stellen möchte, der sollte sich bald einen der maximal 300 Startplätze sichern. Mehr können es wohl nicht werden, ohne dass das Organisationsteam seine Kapazitäten zur Betreuung und Versorgung der Radler überschreitet.

Mit Geschwindigkeiten von über 30 km/h gen Norden

Wahrscheinlich macht die Mischung den Erfolg der Tour aus, die der Uni-Professor zunächst mit Freunden radelte und 2015 zum ersten Mal professionell organisierte. Knapp 100 Starter rollten da über die flachen Nebenstrecken gen Norden.

Vorn in sportlichem Tempo mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 30 km/h, weiter hinten gemütlich mit Tourenrädern. Nach dem gemeinsamen Start im Morgengrauen erreichte die Spitzengruppe zuletzt gegen 16 Uhr das Ziel, die letzten trudeln bei Einbruch der Dunkelheit ein.

Wegweiser als App fürs Handy

Ein wenig Kosmetik reichte, um letzte Unwegsamkeiten auf der Route zu beseitigen. „Mehr können wir nicht optimieren“, sagt Kaiser. Den Wegweiser gibt’s wie immer per App für Handy oder Navigationsgerät am Lenker: Sie zeigt ständig Position und Strecke an. Wer falsch abbiegt, hörte bislang einen Vuvuzela-Warnton. Neu am 10. Juni: Die Musik zur App kommt von Peter Bursch. Der Hintergrund: Stefan Werner, Leadsänger in der Band des Duisburger „Gitarrenlehrers der Nation“, ist wie Thomas Kaiser an der Universität tätig.

Zur beliebten Gewohnheit entwickeln sich auch die beiden Vortouren für viele Radler. Am 23. April, dem Sonntag nach Ostern, rollt das Feld wieder ins 50 Kilometer entfernte Raesfeld – im wunderschönen Wasserschloss wartet bei der „Outer Ruhr Challenge“ ein so reichhaltiges Frühstück, dass man schon kräftig treten muss, damit sich rechtzeitig wieder Appetit einstellt auf die Ziel-Pizza im Seehaus.

Diesmal fast ohne Schotterpassagen

Deutlich anspruchsvoller wird’s am Samstag, 20. Mai, bei der 200 Kilometer langen „Ruhr Around Challenge“. Nachdem es im vergangenen Jahr Kritik von der Rennrad-Fraktion an den Schotterpassagen bei der Revier-Umrundung gegeben hatte, geht’s nun auf der mit dem ADFC entwickelten Strecke fast vollständig über asphaltierte Routen.

Zahlreiche Radfahrer haben sich bereits für die beliebte Challenge beworben – aber nicht jeder schafft es, die 300 Kilometer durchzustrampeln.
Zahlreiche Radfahrer haben sich bereits für die beliebte Challenge beworben – aber nicht jeder schafft es, die 300 Kilometer durchzustrampeln. © R2NSC

Entlang des Ruhrtalradwegs geht’s vorbei an Baldeneysee, Kemnader See, Harkortsee und Hengsteysee. An dessen Ende beginnt eine „Bergetappe“ hinauf zur Burgruine Hohensyburg, wo bei gutem Wetter der Ausblick bis ins Sauerland für die Mühen des Aufstiegs entschädigt.

Für die nötige Verpflegung wird gesorgt

An den Seen gibt es in ausgewählten Restaurants Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen und die RAC endet an der Duisburger Seenplatte mit einem Abendessen. An der Strecke sind ­insgesamt fünf Service-Points mit Verpflegung, WC und weiteren Services eingerichtet.

Für Verpflegung muss auch auf dem Weg zur Nordsee niemand selbst sorgen. Nach jeweils 50 Kilometern gibt es eine Verpflegungsstation mit Snacks, Riegeln, Obst und Getränken, nach 200 Kilometern ein warmes Mittagessen. Auch für medizinische Betreuung ist gesorgt. Nur treten müssen die Radler selbst. Wer vor dem Ziel von seinen Kräften verlassen wird, kann in den „Besenwagen“ klettern, der die Tour begleitet. Als Alternative winken auch E-Bikes, die Tour-Sponsor Innogy bei Kilometer 200 für den Umstieg zur Verfügung stellt.

Auch Firmen sind mit dabei

Die RWE-Tochter ist nicht als Einzige mit einem eigenen Firmen-Team am Start. Auch Thyssen-Krupp Steel, wieder als Start- und Ziel-Sponsor im Boot, hat sich mit rund 30 Teilnehmern angesagt. Krankikom setzt zehn Mitarbeiter auf den Sattel und auch einige Stadtwerker nehmen Bensersiel ins Visier.

Stammgäste sind die Emdener Triathleten – bei weitem nicht die einzigen auswärtigen Teilnehmer. Erstmals mit einem eigenen Team pedalieren die „Pony Riders“. Die Duisburger Fahrradkuriere hat Thomas Kaiser mit einem Spezialauftrag betraut: Sie verteilen die Teilnehmer-Unterlagen auf zwei Rädern an die Duisburger Starter.

>> ANMELDUNG NUR IM INTERNET MÖGLICH

Information zu Touren und Streckenverläufen im Internet: www.r2nsc.de. Auch die Buchung erfolgt über diese Seite. Preise: Nordsee-Tour (300 km): 129 Euro. Ruhr-Tour (200 km): 79 Euro; Raesfeld-Tour (100 km): 45 Euro – inklusive Verpflegung an Start, Ziel und unterwegs, Unterlagen, Betreuung.

Daten für App und Navigation gibt’s rechtzeitig vor dem Start der Touren zum Download.