Duisburg. . Nicht geschnitzt, sondern genäht: Sabine Hamacher hat ein großes Ensemble mit alpenländischen Figuren geschaffen – und weiteren Besonderheiten.
Ein kleiner Berg im Hintergrund, dazu Wiesel und Gams. Und sogar eine Trachtenkapelle gibt es. Sabine Hamachers „Alpenkrippe“ ist in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Die Weihnachtsgeschichte bekommt bei ihr nicht nur alpenländisches Flair, die mittlerweile rund 150 Figuren sind auch noch alle handgemacht – nicht geschnitzt, sondern selbst genäht.
„Meine Eltern hatten immer eine klassische Krippe“, erzählt die 52-Jährige. Ihr Mann und sie haben lang nach ihrer Wunschversion gesucht, aber nie etwas Passendes gefunden – bis sie vor 18 Jahren auf dem Weg mit ihrem Kind zur Krabbelgruppe in der Vitrine des Katholischen Stadthauses auf die Ankündigung eines Puppennähkurses aufmerksam wurde.
Kurs von Ingrid Wendland als Startschuss
Den Kurs bietet Ingrid Wendland noch heute an. Für Sabine Hamacher („Ich habe immer schon gerne gebastelt, gestrickt und genäht“) war er damals der Startschuss für ihr beeindruckendes Krippenprojekt.
„Die erste Figur war die Maria“, sagt sie. Dann kamen Josef, das Christkind, Ochs und Esel und im Laufe der Jahre immer mehr Figuren dazu. Ein Holz- oder Drahtgestell ist immer die Basis.
„Für die Gesichter verwende ich immer Tricot-Stoff“, erklärt die Gynäkologin. „Der ist gut dehnbar.“ Aber ansonsten ist von feinen Stoffen über Leinen, Filz bis zu alten Pelzresten, die sie verarbeitet, alles vertreten.
Neben der Alpen- gibt es auch eine so genannte Jerusalem-Krippe. „Da gibt es dann einen Herodes und statt einer Schafs- eine Kamelherde“, sagt Sabine Hamacher.
Es gibt auch heilige Königinnen und goldene Schweinchen
„Ansonsten sind viele Figuren gleich.“ Darunter befinden sich – ganz im Sinne der Gleichberechtigung – auch drei Heilige Königinnen und ein Schweinchen mit goldenen Flügeln, bei dem niemand mehr weiß, warum es mal „Schreiner“ getauft wurde. Das Schwein muss sein, stellt die Duissernerin mit einem Augenzwinkern klar.
Ihre beiden Krippen sind seit fünf Jahren in der Ausstellung in der St. Joseph-Kirche in Wedau zu sehen – immer im Wechsel. So hält es die 52-Jährige auch zu Hause. 2016 herrscht alpenländische Atmosphäre in ihrem Wohnzimmer. Zuletzt sind eine Bauernfamilie und ein Nachwächter samt Azubi dazugekommen. Im nächsten Jahr soll ein Koch dazustoßen, der die Hirten versorgt. Die Ideen gehen Sabine Hamacher ganz sicher nicht aus.
Aufgebaut wird schon am 18. Dezember
Komplett aufgebaut wird die jeweilige Krippe erst – nein, nicht an Heiligabend – sondern am 18. Dezember. Das hat seit 20 Jahren Tradition, es ist der Geburtstag von Tochter Ellen. Und dann soll das Christkind offenbar schon mitfeiern dürfen. . .