Duisburg. Rappeln wird es in den nächsten Wochen in Homberg und Baerl. Ursache ist der Bergbau. Heinz-Dieter Pollmann, Markscheider auf dem Bergwerk West in Kamp-Lintfort, versichert: „Es passiert nichts wirklich Schlimmes.”

Aber erschrecken könne man sich schon, wenn's plötzlich unter einem vibriert, vor allem nachts, wenn alles sonst rundum ruhig ist.

Etwas Alltägliches

„Erschütterungen sind etwas völlig Alltägliches im Bergbau”, sagt Pollmann. Sie kommen zustande, wenn über dem Hohlraum, den der Kohleabbau hinterlässt, spröde Erdschichten, wie etwa Sandstein, brechen. Das passiert schlagartig und führt zu Vibrationen, die auch in einigen Kilometern Entfernung noch zu spüren sind.

Girondelle 5

Ausgangspunkt ist das Baufeld Girondelle 5 zwischen Kamp-Lintfort und dem Moerser Norden, wo derzeit in rund 1000 Metern Tiefe Kohle angebaut wird. Bergsenkungen gebe es nur in der unmittelbaren Nähe des Kohleabbaus, erklärt Pollmann. Die Erschütterungen seien in aller Regel harmlos. Dennoch, heißt es bei der Deutschen Steinkohle, „können kleinere Schäden und Schadensvergrößerungen in Einzelfällen nicht ausgeschlossen werden”.

Schadensregulierung

„Entstandene Schäden lassen sich regulieren, der Bergwerksbetreiber kommt dafür auf”, heißt es weiter. Über eine kostenlose Hotline ( 0800-27 27 271) gibt's Informationen rund um das Thema, das so alt ist wie der Bergbau unter Tage an Rhein und Ruhr.

Ruhe in Walsum

Mit Erschütterungen im Norden der Stadt – das Bergwerk Walsum wurde in Juni geschlossen – ist laut Pollmann nicht mehr zu rechnen: „Da wird nichts mehr passieren.” Auch gebe es keinen Zusammenhang mit Sprengungen in der Tiefe. Die seien über Tage nicht zu spüren.

Das Bergwerk West beschäftigt 4600 Mitarbeiter und soll noch bis Ende 2012 Kohle fördern.