Die Stadt Duisburg öffnete schneller als andere Kommunen das Konjunkturpaket II. Der Rat hatte im März beschlossen, Projekte für 88,4 Mio Euro zu schnüren. Viele Maßnahmen werden jetzt teurer als erwartet
An Mitteln waren 66,8 Mio € für Duisburg vorgesehen. Hinter dem Vorratsbeschluss steckte die Hoffnung, Duisburg könnte zusätzliche Mittel erhalten, wenn andere Gemeinden weniger Geld als ihnen zustünde abriefen. Die Rechnung kann durchaus noch aufgehen.
Allerdings musste die Stadt bei ihrer rasanten Geschwindigkeit, mit der sie Projekte für energetische Sanierung, im Bildungsbereich, im Sport oder für Barrierefreiheit anschob, nach erfolgten Ausschreibungen wieder auf die Bremse treten. Maßnahmen begannen, doch sie wurden teurer als angenommen.
Peter Orzol von der Projektgruppe Konjunkturpaket, glaubt, dass sich vieles allein dadurch verteuerte, dass Bund und Land Millionen auf den Markt warfen. Die Nachfrage explodierte. Zum Teil hätten sich Preise, beispielsweise für die Anlegung von Kunstrasenplätzen, sogar verdoppelt.
Im Landschaftspark sollte die energetische Sanierung der Lichtinstallation 400 000 € kosten. Es werden wohl 760 000 € werden. In der Eissporthalle werden die ursprünglich kalkulierten 800 000 € für Energiemaßnahmen auf über eine Mio € ansteigen. Auch Fahrbahnerneuerungen durch den sogenannten Flüsterasphalt werden teurer als erwartet: in der Dahlstraße von 155 000 auf 300 000, in der Busch-/Jägerstraße von 440 000 auf 900 000 €. Allerdings können die errechneten Kosten an der Bürgermeister-Pütz-Straße von geplanten 820 000 auf 240 000 € gesenkt werden.
97 Maßnahmen für 53 Mio € sind bereits finanziert. „Die restlichen 14 Mio Euro wird Duisburg bis Ende 2010 in wirkungsvolle Maßnahmen investiert haben”, sagt der OB. Peter Orzol geht davon aus, dass von gut 180 Projekten Maßnahmen in einer Größenordnung von 25 bis 30 Millionen Euro nicht realisiert werden können. Es sei denn, der Duisburger Topf wird noch einmal nachgefüllt.