Duisburg. . Ein Publikumsrenner war auch der zweite Lichtermarkt im Landschaftspark Nord: Duisburg-Kontor zählte rund 25.000 Besucher.
- Bei der zweiten Auflage des Lichtermarktes zeigten mehr als 100 Austeller ihre Produkte
- Veranstalter Duisburg-Kontor zählt über 25 000 Besucher in der Kraftzentrale des Parks
- Einzelne Händler beklagen den frühen Termin und Dopplungen im Angebot der Aussteller
Die zotteligen Teddybären, wahlweise mit Leder- oder Strickweste, sitzen dichtgedrängt auf ihren Miniatur-Motorrädern – die Biker-Gang wirkt wenig weihnachtlich, dafür zieht sie die Blicke vieler Adventsbasar-Besucher auf sich. „Auch wenn man‘s nicht braucht, ist es trotzdem schön, es zu besitzen“, ist das Motto der Petz-Handwerkerin Annelie Tögelt.
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Beim dreitägigen Lichtermarkt im Landschaftspark, der am Sonntagabend zu Ende geht, reihen sich mehr als 100 Kunsthandwerker in und vor der Kraftzentrale aneinander. Von klassischen Wollpullis und flauschigen Socken bis hin zu ausgefallenen Bildern und selbstgemachten Krippen, wechseln sich Nippes und Nützliches ab. Annelie Tögelt, die Teddybären selber näht, stopft und anzieht, weiß um die Anziehungskraft des scheinbar unnützem Fellnasen-Sammelns. „Das ist wie so oft – eine Leidenschaft, die sich entwickelt und der man meist lebenslang nachgeht“, meint die 66-jährige aus Neukirchen-Vluyn. „Überraschenderweise“, so Annelie Tögelt, „sammeln aber meistens ältere Männer die Bären. Die haben viel mehr Interesse, als Kinder, die hier vorbeikommen.“ Für sie sei das Geschäft besonders hart, weil zwei weitere Bären-Aussteller auf dem Lichtermarkt sind. Zudem sei der Zeitpunkt unglücklich gewählt, da die meisten Leute noch kein Gehalt bekommen hätten, die Kaufbereitschaft eher gering sei: „Der Termin richtet sich immer nach dem ersten Advent. Im nächsten Jahr liegt der wieder am Dezemberanfang“, erklärt dazu Peter Joppa vom Veranstalter Duisburg Kontor.
30.000 LED-Birnen in der Kraftzentrale erhellen den Weihnachtsmarkt
Weihnachtliche Stimmung beim MSV„Es sind Stände mehr als im Vorjahr. Schlecht ist, dass sich vieles wiederholt, trotz voriger Absprachen mit dem Veranstalter, dass möglichst alle Stände Unterschiedliches anbieten sollen“, kritisiert auch Ausstellerin Heike Terbeck aus Walsum. „Bei über 100 Ausstellern ist es nicht auszuschließen, dass sich Produkte ähneln. Beim Kunsthandwerk ist die Palette an Materialien begrenzt“, meint Joppa dazu. Die Werke der gelernten Filzgestalterin leuchten dennoch einzigartig bunt, vorwiegend in rot und grün. Hüte, Röcke und Schals mit Karomustern erhellen zusätzlich zu den 30.000 LED-Birnen in der Kraftzentrale den Weihnachtsmarkt. Von diesem ist Besucherin Erika Uhlenbröck aus Buchholz angetan: „Unglaublich, was die Handwerker hier anbieten. Da kommste aus dem Staunen nicht mehr raus – so viel mit einem einzigartigen Touch“, meint die 41-Jährige.
Werke aus Rhein-Treibholz und Hufeisen aus Isselburg
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Einzigartig ist auch die Kunst von Georg Halsbenning, der seine Werke aus Rhein-Treibholz und Hufeisen aus Isselburg hergebracht hat. „Mit beiden Materialien zu spielen und zu kombinieren macht unheimlich viel Spaß“, erklärt der 55-Jährige. „Mit Biegen und Schweißen bekomme ich die Hufeisen in die perfekte Form.“ Bewundernd begutachten Besucher den Gondoliere mit Hut, Ruder und seiner Gondel, den Halsbenning in stundenlanger Arbeit hergestellt hat. „Die meisten Leute kaufen aber nichts. Die sagen dann zu ihrem Partner sowas wie „Ach, du brauchst doch nichts mehr“.“ Schade fände das wahrscheinlich auch Teddybär-Verkäuferin Annelie Tögelt, denn: „Selbst wenn man’s nicht braucht, ist es schön.“