Duisburg. . Menschen haben Mützen, Zootiere ihr Fell. Fast alle Tiere vertragen die klirrende Kälte im Winter. Nasskaltes Wetter kann Schnupfen verursachen.
- So gut wie jedes Tier verträgt die kalten Temperaturen, erklärt der Biologe
- Haarige Bewohner haben die Wahl, ob sie drinnen oder draußen die Zeit verbringen möchten
- Beine der Elefanten werden regelmäßig mit Vaseline eingesalbt
Die Erdmännchen-Truppe kuschelt unter der Wärmelampe miteinander, jeder schmiegt sich ganz eng an den Nachbarn und hält sich warm. Der einsame Späher auf dem Hügel im Gehege hat das unglückliche Los gezogen und steht in der klirrenden Kälte, um Wache zu halten.
Outdoor-Garderobe gibt’s nicht
„Die undankbare Aufgabe des Aufpassers trifft jeden. Aber zu der Jahreszeit wechseln sich die Erdmännchen noch regelmäßiger ab“, versichert Volker Grün, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Duisburger Zoos. Während die Besucher das Tiergehege am Kaiserberg wegen des nahenden Winters teilweise nur noch mit ihrem Baumwoll-Fell über den Ohren aufsuchen, haben Elefanten, Trampeltiere oder Zebramangusten keine Outdoor-Garderobe zur Verfügung. „Das ist auch nicht nötig. So gut wie jedes Tier verträgt die kalten Temperaturen, das hat die Natur so eingerichtet. Auch der Irrglaube, dass afrikanische Tiere besonders der Kälte schutzlos ausgeliefert sind, stimmt nicht“, erklärt der Biologe.
In der Wüste herrsche zwar tagsüber sengende Hitze, aber in der Nacht kühlt es rapide ab: „Da fällt es locker unter zehn Grad, manchmal auch unter Null“, weiß der Experte. Deshalb müsse sich kein Zoogast Sorgen machen, auch wenn zur Weihnachtszeit geöffnet ist und die Tiere draußen herumlaufen. Die haarigen Bewohner haben in den kommenden Monaten selbst die Wahl, ob sie drinnen oder draußen die Zeit verbringen möchten. „Viele genießen aber die frische Luft am Morgen oder gegen Nachmittag“, sagt Volker Grün.
Handcreme für Dickhäuter
Wie sich die Fauna am besten selbst darauf vorbereitet sehen die Besucher deutlich bei den Trampeltieren. Von Tag zu Tag wird das Fell dichter und zotteliger. Aber es gibt auch Winter-Vorkehrungen bei den Tieren, die den der Menschen sehr ähnlich sind: „Die Beine der Elefanten werden regelmäßig mit Vaseline eingesalbt. Das ist praktisch die Handcreme für Dickhäuter, weil auch deren Haut im Winter rissiger werden kann“, so Volker Grün.
Oder die Wärmelampen bei den Erdmännchen und Zebramangusten: Diese seien mit Heizpilzen zu vergleichen. Generell seien der Winter und die damit einhergehende Eiseskälte nicht schlimm, Probleme könnte es aber geben, falls es regnet und es nasskalt ist. Schließlich können alle Säugetiere Schnupfen und eine Rotznase bei so einem Wetter bekommen.
Einzig die Schildkröten sind nicht mehr an der frostigen Luft zu beobachten. Ihr Überwinterungslager liegt direkt neben ihrem Außenquartier und sorgt für mollige Wärme bei den Panzertieren.