Duisburg. . Landesregierung und RVR wollen die fünf Großstandorte der Route der Industriekultur finanziell besser ausstatten. Noch ist aber nichts unterzeichnet.
- Landesregierung und RVR sollen über die Aufstockung der Gelder für die Route der Industriekultur einig sein
- Davon würde auch der Landschaftspark Nord in Duisburg-Meiderich profitieren
- Das berichtet SPD-Ratsherr Bruno Sagurna, der Vorsitzender des RVR-Umweltausschusses ist
Noch sind die Verträge nicht unterschrieben für die Finanzierung der fünf Großstandorte der Route der Industriekultur, zu der auch der Landschaftspark Nord gehört. Die Einigung soll aber stehen bei NRW-Landesregierung und Regionalverband Ruhr (RVR) über die Unterhaltungszahlungen für die nächsten zehn Jahre. „Das ist eine tolle Nachricht für Duisburg und den Landschaftspark“, so Bruno Sagurna, SPD-Ratsherr und Vorsitzender des RVR-Umweltausschusses.
Verständigung im RVR-Parlament
„Zu 99 Prozent steht das“, sagt der Meidericher über die Verständigung zwischen SPD, CDU und Grünen im RVR-Parlament. Das Parlament soll im Dezember eine Aufstockung des Anteils des Regionalverbandes von derzeit 2,5 Millionen Euro auf dann 3,9 Millionen Euro pro Jahr bis 2027 absegnen.
Im Gegenzug will auch das Land seinen Beitrag zum Erhalt der Industriedenkmäler kräftig aufstocken: Statt derzeit 3,6 Millionen sollen fortan 5,4 Millionen Euro fließen. „Das Landeskabinett hat zugestimmt. Ich gehe davon aus, dass es bei dieser Summe bleibt“, so Bruno Sagurna. Zusätzlich sollen fünf Millionen Euro für die Grünpflege fließen – je eine Hälfte dieser Summe finanziert das Land und der RVR.
Damit habe nicht nur die Stadt Planungssicherheit für ihren Eigenanteil, auch der Landschaftspark könne nun „Projekte für das Gelände planen“, hofft Sagurna. Allerdings wird das Geld kaum für den Substanzerhalt der „alten Schätzchen“ reichen. Allein 22 Millionen Euro pro Jahr, haben Gutachter berechnet, müssen künftig aufgebracht werden, um alte Hallen und Hochöfen zu erhalten. Die Stadt hat in ihrem Haushaltsentwurf 2017 einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 1,022 Mio. Euro für Gebäude und Grünpflege bis 2020 einstellt.
Auf Nachfrage dieser Zeitung bei Ralf Winkels, dem Geschäftsführer des Meidericher Landschaftsparks Nord, erklärte er zum Sachverhalt: „Wir befinden uns derzeit in intensiven Gesprächen mit dem Land NRW, der Stadt Duisburg und dem Regionalverband Ruhrgebiet. Und wir werden hoffentlich bald auch sagen können, was die Entscheidungen dann in konkreten Zahlen für uns bedeuten.“
Fertige Pläne in der Schublade
Fertig geplante Projekte für den Landschaftspark habe er einige in der entsprechenden Schublade liegen, betonte Winkels. Dazu gehört etwa die für 2017 geplante Sanierung der Mauerwerksfugen an den drei Schornsteinen. Im kommenden Jahr soll auch – bei entsprechender finanzieller Situation – mit der Sanierung der Verbundleitung begonnen werden. Dabei handelt es sich um jene dicken Rohre, die oberirdisch über das Gelände und innerhalb der Hochöfen verlaufen. „Dabei steht der Korrosionsschutz im Fokus“, erklärte Winkels.
Über die generelle Zusage des Landes und des Regionalverbandes für eine Verbesserung der finanziellen Ausstattung in den kommenden zehn Jahren freue er sich sehr.
Fünf Großstandorte auf der Route der Industriekultur
Die Route der Industriekultur verbindet die ehemaligen Montanstandorte im Ruhrgebiet. Sie zieht zwar alljährlich Millionen Gäste aus dem In- und Ausland an, doch der Unterhalt der Bausubstanz verschlingt Millionen.
Zu den fünf Großstandorten zählen neben dem Landschaftspark Nord der Gasometer Oberhausen, Zeche und Kokerei Zollverein, die Jahrhunderthalle in Bochum und die Kokerei Hansa in Dortmund.