Duisburg. . Die vierte Auflage des Duisburger Platzhirsch-Festivals wird von 100 Freiwilligen gestemmt. Erstmals gibt’s finanzielle Unterstützung von der Stadt.

  • Die Ehrenamtlichen haben ein vollgepacktes Programm für Entdecker zusammengestellt
  • Mit „Stoppok“ und „Umse“ unterstützen bekannte Musiker das kleine, feine Festival am Dellplatz
  • In diesem Jahr wurde das Kinderprogramm „Kitz“ ausgebaut – der Eintritt ist frei

Der Hirsch, Symbol für Artenvielfalt, röhrt wieder am Dellplatz. Am Freitag geht das Platzhirsch-Festival in die vierte Runde – und wird erstmals auch von der Stadt mit 10.000 Euro unterstützt. Das Programm ist vollgepackt mit Konzerten, Ausstellungen, Kinderprogramm. Viele Freiwillige organisieren seit Wochen ehrenamtlich das Fest, damit in Duisburg „ein bisschen Berlin-Flair herrscht“, wie Musiker und Mitorganisator Tim Isfort beschreibt. Es bleibt ein Programm für Entdecker, und alle die sich treiben lassen wollen. „Das geht nur mit viel Herzblut und Ausbeutung“, sagt Isfort und lächelt.

Spielorte

Neben bekannten Kneipen rund um den Dellplatz sind auch neue Spielorte hinzugekommen. Immobilien Quester beteiligt sich mit einer Ausstellung, die etwas abgelegene, aber gedanklich dem Dellplatz verbundene Krümelküche ist Gastgeber für Konzerte. Der momentan leerstehende „Niteroom“ wird genutzt, ebenso wie ein Saal der Folkwanghochschule. Dafür spielt dann ein Ensemble der Hochschule rund um den Dellplatz.

Konzerte

Einer der Konzert-Höhepunkte ist zweifellos der Auftritt des Trios rund um Stoppok, das am Sonntagabend um 20.30 Uhr auf dem Dellplatz umsonst und draußen autritt. „Wir wollen den Leuten das Konzert schenken, aber viele haben schon gesagt, dass sie sich trotzdem eine Eintrittskarte kaufen, um das Festival zu unterstützen.“ Das erste Konzert des Festivals gibt am Freitagabend, um 18.15 Uhr, die Band „Palace Fever“, Pop-Musik mit Country- und Folkanleihen. Der Rapper „Umse“ (Freitag, 21.30 Uhr im Grammatikoff) gehört zu den bekannteren Künstlern im Line-Up. „Normalerweise ist er immer alleine auf der Bühne, aber wir stellen ihm eine Band zur Seite. Das wird eine Premiere“, erklärt Sebastian Schwenk, der sich mit um das Musik-Programm kümmerte. Mit „Karies“, „Pisse“ und „Gewalt“ treten am Samstagabend ab 20 Uhr drei Bands im Djäzz auf, „deren Musik besser klingt als die Namen in natura vermuten lassen. Die sind witzig, sollte man sich drauf einlassen“, rät Mit-Organisatorin Luise Hoyer. Noch ein Geheimtipp: Der belarussische Ausnahmeakkordeonist Yegor Zabelov spielt solo neu komponierte Musik zu dem Stummfilmklassiker „Ménilmontant“ über das damalige Pariser Arbeiterviertel. Los geht’s am Sonntagabend um 21.30 Uhr in St. Joseph.

Kunst

Neben den Konzerten gibt es ­wieder zahlreiche Ausstellungen. Wer einen Eindruck bekommen möchte, macht am besten die Vernissage-Rallye um 17 Uhr mit. Von dort aus geht es über eine versteckte kleine Treppe in den Keller, zu den „Nachtschattengewächsen“ von Ulrike Waltemathe und Evangelos Koukouwitakis. Durch die Krypta gelangen die Rallye-Teilnehmer ins Kirchenschiff zu der „Aqualumflanöserei“ von Mario Klimek und zu einer großen Klanginstallation des verstorbenen Künstlers Sándor Szombati. Auch die „Lichtungen“ Grammatikoff werden besucht. Dahinter verbergen sich die ­Lieblingsfotos vom Platzhirsch 2015. Lilly Schwartz stellt am ­Wochenende bei Onkel Stereo aus.

Kinderprogramm Kitz

Unter dem Namen „Kitz“ findet erstmals das Kinderprogramm statt. Hier ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen frei. „Wir wollen auch kinderreichen Familien ermöglichen, an Kultur teilzunehmen“, betont Luise Hoyer. An der Katholischen Grundschule Goldstraße sind Tierskulpturen entstanden, die das ganze Wochenende über besichtigt werden können. Am Samstag, 14 Uhr, ist das Theater Tom Teuer im Grammtikoff mit „Wie der Elefant zu seinem Rüssel kam“ zu Gast. Um 15 Uhr gibt’s in der Grundschule ein Kinderhörspiel, um 16.30 Uhr ist das Theater Petersilie zu Besuch. Die Krümelmucke am Sonntag (12 Uhr, Krümelküche) widmet sich ebenso den Kleinsten wie die Robotherpuppen in der Grundschule ab 14 Uhr.

Karten gibt’s an der Abendkasse

Wer an den Veranstaltungen teilnehmen möchte, die nicht auf dem Dellplatz stattfinden, braucht eine Eintrittskarte. Die kostet an der Abendkasse pro Tag 15 Euro, ein Festivalpass für alle drei Abende gibt’s für 30 Euro.

Auf der Seite www.platzhirsch-duisburg.org ist das komplette Programm, sortiert nach Tagen oder Locations, mit ausführlichen Bandbeschreibungen zu finden.