Duisburg. . Das „Festival der Artenvielfalt“ vom 2. bis 4. September auf und rund um den Dellplatz geht mit dem Kinderprogramm „Kitz“ in die Schule an der Goldstraße.

  • Festival wechselt von Ende August zum ersten September-Wochenende
  • Revier-Rocker Stefan Stoppok und Jazzer Tim Isfort kehren nach 2013 zurück
  • Stadt fördert die vierte Auflage finanziell, das sichert den Verein Kultursprung ab

Der Platzhirsch wandert vom August in den September, bleibt aber standorttreu am Dellplatz. Und auch beim vierten Erscheinen vom 2. bis 4. September bleibt es ein „Festival der Artenvielfalt“ mit Musik, Ausstellungen, Theater, Lesungen, Performances, dem kleinsten Autokino der Welt – und einem eigenen Kinderprogramm, das unter dem Titel „Kitz“ seinen eigenen Platz hat. Zum ersten Mal läuft das Kindertheater- und Hörspiel-Programm in der Aula der Grundschule an der Goldstraße. Hörspiele vom Deutschlandradio Kultur und Kindertheaterstücke gehen in der Schule über die Bühne. Auf dem Dellplatz setzen die Grundschüler Zeichen: Zwei Tier-Skulpturen werden aufgestellt, die sie mit Nicole Peters gebaut haben.

Der vierte Platzhirsch ist übrigens der erste, der mit finanzieller Unterstützung stattfindet – zusätzlich zu dem, was der Kulturbeirat bislang beigesteuert hat, so Luise Hoyer vom Verein Kultursprung. Der Zuschuss sorge dafür, dass es auch weiter gehen kann, falls schlechtes Wetter die Besucherbilanz verhagelt.

Besonders vielfältig ist das Musikprogramm, das Stile zusammen bringt, die in ganz unterschiedlichen Biotopen gedeihen. Zwei Musiker kehren zurück, die schon 2013 dabei waren: Ruhr-Rocker Stefan Stoppok heizt mit seinem Trio am Sonntag zur gleichen Zeit ein wie Nick Oliveri, Gründungsmitglied der „Wüstenrocker“ Kyuss, der mit seiner aktuellen Band Mono Generator den furiosen Schlusspunkt setzt.

Folkwang-Hochschule ist neuer Spielort

Zweiter Rückkehrer ist Tim Isfort, der sich auf ganz anderemTerrain bewegt: Seit Jahren pflegt er in seinem Myanmar-Projekt die Annäherung zu den Musikern des südasiatischen Landes. Ein weiterer Austausch besteht seit letztem Jahr mit dem litauschen Trio In albedo. Beim Gegenbesuch in Duisburgs Partnerstadt Vilnius im Frühjahr trafen drei Duisburger und drei Litauer Musiker auf Kollegen aus Minsk. Als The Post Sozz Kompleks wollen sie am Samstag Abend den Dellplatz zu Kochen bringen. Die Deutsch-Rapper Umse aus Ratingen treffen auf eine achtköpfige Live-Band.

Die eher ruhigen Klänge sind bei den Konzerte in der Kirche St. Joseph zu hören. Zum Beispiel vom Amsterdamer Trio Axolot, das bereits im Januar mit mittelalterlicher Meditationmusik zu Gast war. Einzigartig auch Torrent: Klangkünstler Werner Cee bringt mit Giovanni Apprendi (Tamburello), Gaspare Balsamo (Cunto) und Alf-Terje Hana (E-Gitarre) Musiker aus Süd- und Nord-Europa zusammen zu einem ungewöhnlichen Musikfluss.

Neuer Spielort ist die Folkwang-Hochschule. Auch hier gibt es einen ungewöhnlichen Tausch: Während im Saal an der Düsseldorfer Straße avantgardistischer Jazz mit The great divide zu hören ist, sind die Folkwang-Musiker an Platzhirsch-Spielorten zu Gast.

Dazu gehören wieder die vielen kleinen Lokale im Dellviertel wie das Mimi e Rosa, Das Café oder die Krümelküche, in denen zum Beispiel der Duisburger Liederdichter Wolfspelz auftritt.