Duisburg. 500.000 Tonnen meist Stahlgüter vom T-Träger bis zum Coil schlägt die Duisburger Firma CTS im Jahr im Duisburger Hafen um.
Ein großformatiges Foto im Treppenhaus von CTS zeigt ein kleines Pförtnerhaus in Hüttenheim, einst von einem Stahlunternehmen genutzt und später die Keimzelle eines der dynamischsten Unternehmen im Duisburger Hafen: 1992 startete Rainer Cremerius mit einer Spedition als Zweimannbetrieb, die heute rund 110 Beschäftigte an Standorten zwischen Ratingen, Chemnitz und Frankfurt (Oder) zählt und am Parallelhafen ein in den letzten Jahren stetig gewachsenes Logistikzentrum mit 75 Mitarbeitern betreibt.
25.000 Quadratmeter umfasst die Fläche von Cremerius Transport-Service (CTS) im Neuenkamper Hafenteil, 12 500 qm Hallenfläche stehen dort für logistische Dienstleistungen zur Verfügung und weitere 6500 qm als Freilager. 500 000 Tonnen wurden im letzten Jahr umgeschlagen. 95 Prozent der umgeschlagenen Güter sind Stahlprodukte, vom T-Träger bis zum mächtigen Coil.
Stahl-Logistik ist Kerngeschäft
2007 begann die Hafen-Geschichte von CTS, als am Parallelhafen ein Stahlbau entstand aus Stützen und Trägern in den Firmenfarben Gelb und Rot. Eine Erweiterung war von Beginn an eingeplant und folgte in schwierigen Zeiten. 2010, als die Stahlbranche wie viele andere von der weltweiten Finanzkrise schwer getroffen wurde, setzte Rainer Cremerius auf Aufschwung und investierte, baute unter anderem eine weitere beheizbare Lagerhalle und das Freilager. Als Stahl wieder gefragt war, war die CTS GmbH leistungsfähiger als je zuvor.
Stahl-Logistik ist das Kerngeschäft des Unternehmens. CTS transportiert, lagert und liefert aus. Binnen- und auch Seeschiffe (sog. Kümos) können unter dem wasserüberkragenden Hallendach, witterungsunabhängig be- und entladen werden, ein Gleisanschluss ist ebenfalls vorhanden. „Komplette Leistungen aus einer Hand“ könne man anbieten, sagt Thorben Cremerius, und sein Bruder Phillip verweist auf zusätzliche Dienstleistungen wie das Auspacken und Probenschneiden von Coils, ganz nach Kundenwunsch.
Komplette Leistungen aus einer Hand
Die beiden Cremerius-Söhne, 27 und 24 Jahre alt, sind seit 2015 im Familienunternehmen tätig. Wachstum haben auch sie vor Augen. So soll der firmeneigene Fuhrpark ausgebaut werden. Vier Lkw sind’s derzeit in Duisburg, 12 bis 15 sollen in den kommenden vier bis fünf Jahren dazu kommen. In Chemnitz und Frankfurt (Oder) gibt’s schon heute knapp 20 eigene 40-Tonner. Warum eigene Fahrzeuge? „Das macht uns noch flexibler“, sagt Thorben Cremerius.
Eine stärkere Rolle soll in den nächsten Jahren auch die Binnenschifffahrt spielen. Die sich seit 2015 im Aufbau befindende Binnenschifffahrtsabteilung liegt Phillip Cremerius sehr am Herzen. Inzwischen transportiert CTS neben Stahlprodukten aller Art auch Getreide, Dünger, Kohle oder schwere Konstruktionsteile – alles per Schiff. Man habe sehr viele langjährige Kunden, sagen die Cremerius-Brüder, denen man unter anderem auch direkte IT-Anbindungen bei CTS bieten könne. „Wir haben nicht den Anspruch, der billigste am Markt zu sein“, umreißt Phillip Cremerius die Firmen-Devise. Und sein Bruder zitiert Vater Rainer: „Lieber 1000 Tonnen gut und professionell abgewickelt, als 5000 Tonnen schlecht und einen unzufriedenen Kunden.“
Die beiden Brüder haben außerhalb von CTS ihre Ausbildung absolviert und sich jetzt für das elterliche Familienunternehmen entschieden. Kurze Wege, schnelle Entscheidungen, sagen beide, sind die Stärken des Unternehmens. Den Anspruch, um jeden Preis zu wachsen, habe man nicht. Aber die nächste Investition zeichnet sich schon ab: Das Verwaltungsgebäude am Parallelhafen ist für die wachsende Zahl der Mitarbeiter zu klein geworden und wird Anfang 2017 um eine zusätzliche Etage erweitert. Und im nächsten Jahr steht ein kleines Jubiläum an: 25 Jahre CTS.