Duisburg. In einem Lungenzentrum arbeiten am Helios St. Johannes in Hamborn künftig die Fachärzte für Atemwegserkrankungen zusammen.
Das Helios-Klinikum Duisburg bündelt seine Kompetenz in der Behandlung von Erkrankungen des Lungen- und Bronchialtraktes in einem interdisziplinären Lungenzentrum. Am Standort St. Johannes in Hamborn werden dort die an den Therapien beteiligten konservativen und operativen Fachabteilungen zusammenarbeiten.
Der neuen Struktur liegt keine Zertifizierung nach bestimmten behördlichen Vorgaben zugrunde, sie erwächst dem Wunsch des Klinikums, die interdisziplinäre Arbeit zu stärken und die in verschiedenen Abteilungen vorhandene Expertise bei der Behandlungen von Patienten aller Altersgruppen zu bündeln.
Kurze Wege, schnelle Absprachen
Beteiligt sind neben Onkologie und Pneumologie (Lungenheilkunde) Thorax-Chirurgie und Kinderklinik. Auch Radiologie, Strahlentherapie und Pathologie beteiligt. „Das soll auch dem Patienten die Orientierung erleichtern“, erklärt Helios-Sprecherin Kathrin Unterberg, „das Lungenzentrum ist künftig für ihn die einzige Eingangspforte“.
„Zwar haben wir alle auch vorher schon zusammengearbeitet, aber ein gemeinsames Zentrum eröffnet uns noch bessere Möglichkeiten, etwa gemeinsame Visiten und Konferenzen, eine vereinfachte Dokumentation, kürzere Wege und schnellere Absprachen. Wir bieten dem Patienten damit von der Diagnostik über die internistische oder operative Therapie bis zur Nachsorge alles aus einer Hand und unter einem Dach“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Nikolaus Büchner, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin.
Thoraxchirurgie wurde jüngst erweitert
Eine wichtige Voraussetzung dafür war auch die jüngste Erweiterung der Thoraxchirurgie – eine wesentliche Säule in der erfolgreichen Therapie von Lungenerkrankungen. Mit dem Start des Thoraxchirurgen und neuen Sektionsleiters, Dr. Viachaslau Halaunia, erweiterte sich das Angebot um neue operative Verfahren wie etwa die minimal-invasive Tumor- und Metastasenchirurgie mit modernster videoendoskopischer Technik (sogenannte VATC-Lobektomien) oder spezielle Eingriffe bei Kindern und Säuglingen in enger Kooperation mit der Kinderklinik.
Lungenerkrankungen nehmen weltweit zu
Über ein Lungenzentrum verfügt auch das Bethesda-Krankenhaus in Hochfeld seit 2002.
Erkrankungen der Atemwege gehören zu den häufigsten medizinischen Diagnosen weltweit. Über 50 000 Patienten pro Jahr sterben in Deutschland an bösartigen Lungen- und Bronchialtumoren – mit steigender Tendenz.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation werden Lungenerkrankungen bis 2030 die zweithäufigste Todesursache weltweit sein. Schon heute stirbt mehr als jeder Zehnte hierzulande an einer Lungenerkrankung. Von der chronischen Erkrankung Asthma bronchiale sind in Deutschland acht Mio Menschen betroffen.
Sie ist eine der wenigen Kliniken in der Region mit einem pneumologischen Schwerpunkt, Chefarzt Dr. Peter Seiffert selbst ist Kinderpneumologe und bietet spezielle Sprechstunden zum Thema an. Auch eine Asthmaschulung für die gesamte Familie gehört zum Angebot. Im Bereich der Krebsbehandlung wiederum profitieren die Patienten des Helios Klinikums von der Expertise der größten nicht-universitären Onkologie-Abteilung in NRW unter Verantwortung von Prof. Dr. Carlo Aul, der auch in diesem Jahr wieder auf die FOCUS-Liste der besten Krebsmediziner Deutschlands gewählt wurde.