Duisburg/Mülheim/Oberhausen.. Katja Cornelius ist die neue Leiterin des Duisburger Hauptzollamtes. Die 43-Jährige Juristin ist Chefin von 600 Beschäftigten.

Die ersten zwei Monate im neuen Job hat Katja Cornelius nun hinter sich. Diese Zeit hat die 43-jährige Regierungsdirektorin vor allem genutzt, um ihre neue Behörde kennen zu lernen. Und das ist keine kleine: Als neue Leiterin des auch für Mülheim und Oberhausen zuständigen Hauptzollamtes Duisburg mit Sitz an der Köhnenstraße in der Innenstadt ist sie für über 600 Beschäftigte verantwortlich. Die sitzen verteilt auf vier Zollämter. Der Zuständigkeitsbereich reicht von Essen im Osten bis nach Kleve und Straelen im äußersten Westen. „Diese Mischung aus Industriestandorten und ländlichen Regionen am Niederrhein macht diesen Bezirk auch so besonders“, erklärte Cornelius gestern im Gespräch mit dieser Zeitung.

Unterwegs beim „Nasezeigen und Kennenlernen der Kollegen“ habe sie schon einige bekannte Gesichter wiedergesehen, so Cornelius. Das hat mit einem ihrer vorherigen Aufgabengebiete zu tun. Denn bei der Generalzolldirektion in Köln war sie einige Jahre für die Personalangelegenheiten zuständig. Dazu zählten auch die Einstellungen der Nachwuchskräfte – sowohl im mittleren als auch im gehobenen Dienst. „In dieser Prüfungskommission haben wir damals noch für ganz NRW aus mehreren tausend Bewerbern jene rund 100 Kandidaten ausgesucht, die pro Jahr anfangen durften“, erklärt Cornelius und fügt hinzu: „Inzwischen stellt jedes der 43 Hauptzollämter in Deutschland selbst seine Leute ein.“ So beginnen hier in Duisburg zum 1. August 24 neue Kollegen ihre Laufbahn. Auffällig: Mit 18 Frauen ist der Großteil davon weiblich.

Die neue Leiterin des Duisburger Hauptzollamtes, Katja Cornelius, im Interview mit WAZ-Redakteur Thomas Richter.
Die neue Leiterin des Duisburger Hauptzollamtes, Katja Cornelius, im Interview mit WAZ-Redakteur Thomas Richter. © Foto: DANIEL ELKE / FUNKE Foto S | Foto: DANIEL ELKE / FUNKE Foto S

Warum hat sie damals den Schritt zum Zoll gewagt? „Ich habe in Hannover ein Jura-Studium absolviert und danach bei der dortigen Zollverwaltung hineingeschnuppert. Mir war vorher gar nicht klar, welch vielfältiges Aufgabenspektrum und wie viele unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten es für Juristen beim Zoll gibt“, so Cornelius. Inzwischen ist sie reichlich herumgekommen. Nach Stationen in Hannover, Oldenburg und Braunschweig folgte 2004 ihr Wechsel nach NRW. Zunächst nach Köln. Und danach auch für ein Jahr zum Bundesfinanzministerium in Bonn. „Das war sehr spannend. Von dort hat man eben nicht nur den Blick auf einen Bezirk oder ein Bundesland, sondern auf die gesamte Republik.“

20 Kollegen kümmern sich um den Hafen

Sehr spannend fand sie aber auch die Zeit, als sie für das Hauptzollamt Düsseldorf als Sachgebietsleiterin für alle Kontrollen am dortigen Flughafen zuständig war. Nun hat Cornelius seit 1. Juni hier also ihre erste Leitungsstelle angetreten. „Vorher hatte ich keinen persönlichen Bezug zu Duisburg“, erzählt sie. Das wird sich nun ändern.

Eines der Haupteinsatzgebiete auf Duisburger Stadtgebiet ist natürlich der Hafen, um den sich die rund 20 Kollegen des Zollamtes Duisburg-Ruhrort kümmern. „Dort will ich mir zeitnah auch noch alles genau anschauen“, sagt die Behördenleiterin. Das Thema „Bekämpfung der Schwarzarbeit“ stand für sie zuvor in anderen Funktionen bereits mehrmals an erster Stelle. Jetzt wolle sie den Fokus aber nicht nur auf einen gesonderten Bereich richten, sondern sich intensiv um alle Aufgabengebiete kümmern.

Eine davon ist die Verwaltung der Kfz-Steuer. Diese Aufgabe hatte der Zoll vor zwei Jahren von den Finanzämtern übernommen. Am Anfang knirschte es noch kräftig im Gebälk – nicht nur in Duisburg, sondern bundesweit. „Inzwischen konnten die meisten Probleme behoben werden. Wir stellen uns aber weiter jeder Kritik“, so Cornelius.

Am Donnerstag wird sie bei der IHK vom Präsidenten der Generalzolldirektion, Uwe Schröder, offiziell ins Amt der Leiterin des Hauptzollamts eingeführt. Und ihre Zielsetzung ist klar: „Ich möchte Ansprechpartnerin für die Wirtschaft und die Behörden sein.“