Duisburg. . Zum Duisburger Christopher Street Day kamen mehrere Tausend Besucher. Sie wollten ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung setzen.

Vor dem Duisburger Rathaus flattert die Flagge rot, orange, gelb, grün, blau und violett gestreift. Das internationale Symbol der Homosexuellen ist ein deutliches Zeichen in der Stadt gegen Diskriminierung und für Toleranz und Gleichberechtigung.

Der Christopher Street Day (CSD) und damit der traditionell bunte Demonstrationszug beginnt am Samstag vor dem Sitz des Oberbürgermeisters. Unter dem CSD-Motto „Hafen der Vielfalt“ ziehen etwa 250 Leute durch die Innenstadt bis zum König-Heinrich-Platz. Dort halten sich an rund 30 Infoständen und der mit Luftballons dekorierten Bühne vor dem City-Palais tausende Besucher den Tag lang auf.

Ruhrzebras sind mittlerweile fest in der MSV-Fanszene verankert

„Die meisten sind sehr neugierig, was hier passiert“, stellt Joachim Müller vom Referat für Gleichberechtigung und Chancengleichheit fest. Der Standort sei dieses Mal auch besser gelegen als am Bahnhofsvorplatz, auf dem der CSD in den vergangenen Jahre gefeiert worden ist, so Müller. Neben der Aids-Hilfe, den Parteienständen und ProFamilia ist am König-Heinrich-Platz auch der MSV-Fanclub Ruhrzebras. Mit dem Slogan „Liebe verbindet, Fußball vereint. Egal ob homo oder hetero“ präsentieren sich die Zebrafans in der City und bieten Torwandschießen und Entenangeln an.

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„Vor drei Jahren haben wir uns gegründet. Anfangs mit ein paar Schwierigkeiten, sind wir inzwischen fest in der MSV-Szene verankert. Wir sind halt Fußballfans und bei uns sind nicht nur Homosexuelle“, sagt Tobias Schneider vom Fanclub, der auch regelmäßig die Auswärtsfahrten mitmacht.

Außerdem motiviert der SPD-Landtagsabgeordnete Frank Börner die homosexuelle Community, sich weiterhin zu engagieren. „Es ist wichtig, dass der CSD nicht nur in Berlin und Köln ist, sondern auch hier im Ruhrgebiet“, findet der Politiker.

Schweigeminute gegen das Vergessen von Alltagsdiskriminierung

Aus der Nachbarstadt Moers sind ebenfalls Schwule und Lesben eingetroffen. Der Slam-Verein ist ein offener Treff für Homo – und Heterosexuelle aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet. „Jeden Mittwoch sind wir so um die 30 Leute, die sich treffen, plaudern und diskutieren“, sagt Slam-Vorstand Sascha Roncevic. Seit 1999 gibt es den Verein bereits, den 15-Jährige und Ältere regelmäßig besuchen.

Am Nachmittag ist die Stimmung ausgelassen, die zahlreichen Besucher genießen die Bühnenmusik von Gerwin Ruske und Lian Carter. Einen Moment des Innehaltens gibt’s aber doch zwischendurch. Eine Schweigeminute gegen das Vergessen von Alltagsdiskriminierung, danach fliegen etliche bunte Luftballons hinauf zu den Wolken. Und wie vieles an diesem CSD: In den Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett.

Die Ursprünge des Christopher Street Day

In der Christopher Street in New York fand am 28. Juni 1969 in der Bar Stonewall Inn ein Aufstand gegen die Unterdrückung durch die Polizei, wie Razzien und Verhaftungen, statt. Diese polizeilichen Maßnahmen hatten vor allem homosexuelle Menschen im Fokus. Als Reaktion darauf kam es zu Auseinandersetzungen, um für gleiche Rechte und ein Ende der Unterdrückung zu kämpfen.

So bunt war die CSD-Demo in Duisburg

Impressionen vom Christopher Street Day in Duisburg.
Impressionen vom Christopher Street Day in Duisburg. © Lars Fröhlich / Funke Foto Services
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