Duisburg. . Die Gewerkschaft fordert den Thyssen-Krupp-Vorstand mit deutlichen Worten auf, die Belegschaften endlich über die Zukunft ihrer Standorte zu informieren.

Das Ende einer „unwürdigen“ Debatte über eventuelle Zusammenarbeit von Thyssen-Krupp Steel Europe und dem indischen Stahlunternehmen Tata fordert die Duisburger IG Metall. Nach Einschätzung der Gewerkschaft schade sie nicht nur dem Unternehmen, sondern verunsichere die Kunden und beschädige „auch das letzte Vertrauen“ der Beschäftigten in ihren den Arbeitgeber.

„Die IG Metall wird nicht weiter hinnehmen, dass mit dieser Art der öffentlichen Spekulation die Belegschaften in Angst und Schrecken versetzt werden, ob ihre Arbeits-plätze morgen noch sicher sind“, kündigte Dieter Lieske, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Duisburg-Dinslaken, am Montag an: „Die seit Wochen andauernden Gerüchte über einen möglichen Zusammenschluss sorgen nicht nur für Verunsicherung, sondern auch für massive Verärgerung der Stahl-Belegschaft, nicht nur an den beiden Duisburger Standorten, fasste Lieske die Stimmung in den Werken Hamborn/ Beeckerwerth und Hüttenheim zusammen.

Außerordentliche Betriebsrätevollkonferenz im August

Schon in den letzten Betriebsversammlungen forderten die Arbeitnehmer Klarheit über den künftigen Kurs des Konzerns. Antworten habe man nicht erhalten, klagten im Anschluss die Arbeitnehmervertreter. Die erwartet man jetzt bei einer außerordentlichen Betriebsrätevollkonferenz am 12. August, zu der rund 300 Betriebsräte aus allen deutschen Steel-Standorten von Thyssen-Krupp in der Rheinhausenhalle erwartet werden.

Die IG Metall erinnert daran, dass die Stahl-Mitarbeiter von Thyssen-Krupp mit der Absenkung der Arbeitszeit und einem „nicht unerheblichen“ Einkommensverzicht einen ganz wesentlichen Beitrag zum bisherigen Sparprogramm geleistet haben.

Unternehmen soll Vereinbarungen einhalten

Vom Unternehmen erwartet die Gewerkschaft, dass alle Vereinbarungen des Beschäftigungssicherungstarifvertrages, insbesondere der Kündigungsschutz bis 2020 und der Erhalt der Produktionsanlagen „ohne Wenn und Aber“ eingehalten werden. Und: „Wir erwarten, dass die Beschäftigten, um deren Zukunft und Arbeitsplätze es geht, jetzt umgehend informiert werden. Dazu gehört vor allem, dass der angebliche Konsolidierungsbedarf in der Stahlindustrie endlich einmal begründet wird“, fordert Lieske: „Die Arbeitnehmer haben ihren Beitrag geleistet, jetzt ist es der Vorstand, der seine Hausaufgaben zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung endlich erledigen muss.“