Innenstadt. . „Sissy Lala“ startete in der Altstadt und eröffnet an der Tonhallenstraße neu. Wirtschaftsförderung vermittelte neuen Standort. Möbel in Shabby-Optik.

Bengi Vardar-Azcan streut noch ein paar Rosenblüten über das verschnörkelte Sofa. Die Duisburgerin war eine der ersten, die sich mit ihrem Geschäft „Sissy Lala“ in der Beekstraße ansiedelte, um die Altstadt zu beleben. 15 Jahre stand das Ladenlokal dort leer, bevor sie ihre Möbel hineinstellte. Alter französischer Landhaus-Stil ist ihr Markenzeichen.

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Doch Bengi Vardar-Azcnan hatte nur einen Vertrag auf Zeit. „Ich habe einfach gehofft, dass ich möglichst lange dort bleiben kann.“ Doch nach ein paar Monaten meldete ein Callcenter, das sich in den oberen Etagen befand, Bedarf an. Inzwischen befinden sich in dem ehemaligen Ladenlokal die Sozialräume eines Callcenters. „Ich hatte kaum noch Hoffnung, einen alternativen Standort zu finden“, gibt sie zu. Auf Vermittlung der Wirtschaftsförderung gibt’s nun aber doch ein Happy-End. „Sissy Lala“ macht an der Tonhallenstraße weiter.

Das Sortiment hat sich gewandelt

Die Fläche ist ähnlich groß wie an der Beekstraße, der Verkaufsraum sogar noch ein bisschen größer. Das Sortiment hat sich ein bisschen gewandelt. „Es ist tiefer geworden. An der Beekstraße war viel Weiß, ein bisschen wie naive Malerei. Jetzt findet man auch Sachen in Holz-Optik“, vergleicht sie. Die 49-Jährige begeistert sich für Vintage-Möbel, die sie in Belgien oder Frankreich findet und importiert.

Nicht nur Geschichte, auch Geschichten verbergen sich hinter den Anrichten, Tischen und Sesseln. „Ich verstehe mich in erster Linie als Künstlerin und erst danach als Geschäftsfrau. Grundsätzlich ist alles käuflich, aber manchmal muss ich mich von den Stücken erst verabschieden.“ Ihre Kunden entdecken die Möbel manchmal im Internet und reisen dann auch von weiter her an.

Vor allem Frauen kommen in das Geschäft. Manchmal stattet die Inhaberin aber auch Cafés aus.
Vor allem Frauen kommen in das Geschäft. Manchmal stattet die Inhaberin aber auch Cafés aus. © FUNKE Foto Services

Zu den Kunden gehören aber auch Cafés, Friseure oder Hotels, die sich im Shabby-Stil einrichten wollen. Vor allem Frauen fühlen sich bei Bengi Vardar-Azcan wohl. Siebenjährige, die von einem Prinzessinnen-Zimmer träumen und ältere Damen, die sich sogar ihr Appartement im Betreuten Wohnen in dem Stil einrichten lassen. „Die Frauen interessieren sich für die Möbel in weiß, es gibt aber auch ein paar Männer, die sich hier umschauen.“

Mit der neuen Lage ist die Ladeninhaberin zufrieden. „Wir haben viel mehr Laufkundschaft“, erklärt sie. Viele wären gar nicht bis in die Altstadt zur Beekstraße gekommen. Ralf Meurer, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, sieht die Altstadt, trotz des Abwanderns von „Sissy Lala“ auf einem guten Weg. Derzeit verhandele man mit den Eigentümern der beiden großen Immobilien in der Altstadt, damit sich auch dort etwas tue.