Duisburg. . Die Duisburger DVG geht mit zehn Bussen in die Testphase für eine neue und präzise Abrechnungstechnik. Fahrgäste zahlen über eine Smartphone-App.
In zehn Bussen der DVG rückt die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs ein Stückchen näher: „Big Bird Duisburg“ ist der jetzt angelaufene Praxisversuch betitelt, bei dem Fahrgäste über eine App auf ihrem Smartphone den Fahrpreis bezahlen. Zehn Busse der DVG wurden mit der entsprechenden Technik bereits ausgerüstet.
Der Fahrgast muss eigentlich nur eines machen: die neue App der DVG auf sein Mobiltelefon laden und freischalten. Besteigt er dann den Bus, wird sein Handy – ob in der Hand oder in der Handtasche – mittels Bluetooth erkannt und die Daten von Ein- und Aussteige-Haltestelle festgehalten. Ziel ist letztlich ein gerechteres Tarifsystem mit einem nach gefahrenen Kilometern gestaffelten Fahrpreis.
Sechs Monate dauert der Versuch, der zunächst nur auf Duisburger gebiet beschränkt ist. Später sollen auch Fahrten innerhalb des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) per Handy-Technik berechnet werden.
Ideen für weitere Ausbaustufen
Dafür müsste die DVG aber zunächst alle 120 Busse und 65 Straßenbahnen sowie alle Haltestellen mit den entsprechenden technischen Voraussetzungen ausstatten. Dafür wären, so DVG-Sprecher Helmut Schoofs, rund 320.000 Euro zu investieren.
„Ein gerechtes Tarifsystem möglichst barrierefrei und mit Zusatznutzen für die Fahrgäste“ streben DVG und andere Verkehrsunternehmen im VRR an. Ohne sich vor Fahrtantritt über Tarife informieren oder eine Fahrkarte kaufen zu müssen, könne der Fahrgast losfahren. Der Fahrpreis wird anschließend auf dem Smartphone angezeigt und automatisch von dem im System hinterlegten Konto abgebucht.
Sollte sich die Technik als praxistauglich erweisen, gibt es schon Ideen für weitere Ausbaustufen. Vorstellbar sind laut DVG linienbezogene Echtzeitinformationen für vom Fahrgast ausgewählte Linien.
„Der Öffentliche Personennahverkehr steht vor einem Wandel“, ist DVG-Chef Marcus Wittig überzeugt: „Aus Fahrgästen werden langsam aber sicher Mobilitätskunden. Auf diese kommenden Erfordernisse des Marktes muss sich der ÖPNV ausrichten, Ausrichtungen neu definieren und dabei auch die Erfordernisse für neue Vertriebswege erkennen, testen und in die Praxis überführen.“