Duisburg. Michael Stauber wechselt in die Kaufhof-Filiale in Hamm. Leitung des Duisburger Hauses liegt nun in den Händen des gebürtigen Neudorfers Frank Tüting.
Die Orientierungsphase fällt für Frank Tüting flach. Zumindest was die städtischen Eigenarten Duisburgs anbetrifft. Der neue Leiter der Galeria Kaufhof-Filiale an der Düsseldorfer Straße kennt sich hier aus. So ist der 50-Jährige nicht nur in Neudorf geboren, sondern hat während seiner 25-jährigen Einzelhandelskarriere, die ihn reichlich hat rumkommen lassen in der Republik, stets in Duisburg gewohnt. Dass er sich nun nicht mehr Tag für Tag auf der A3 oder der A 57 im Stau an Köln heranrobben muss, wo er ab 2009 in der Hauptverwaltung und seit 2011 im Einkauf tätig war, freut ihn sehr: „Die dadurch gewonnene Zeit nutze ich jetzt für meine Familie und den Sport.“
Diese anstrengende Pendelei zum Arbeitsplatz war für seinen Vorgänger in Duisburg, Michael Stauber (47), der ausschlaggebende Faktor, nach nur anderthalb Jahren Duisburg wieder den Rücken zu kehren. „Das Angebot, die Filiale in Hamm zu übernehmen, kam mir aus familiären Gründen sehr recht“, sagt Stauber, der mit seiner Familie in Paderborn lebt.
Genauso willkommen war Frank Tüting die Chance, das Duisburger Haus zu übernehmen: „Eine einmalige Chance. Es ist ein Teil von zu Hause. Dies ist meine Stadt, und es ist so selten, dass man eine solchen Aufgabe in der Heimatstadt übernehmen kann.“
„Da geht noch was“
Einen „spannenden und herausfordernden Standort“ nennt Tüting das Haus an der Düsseldorfer Straße, für das er sich Einiges vorgenommen hat. „Die Damenoberbekleidung und die Schuhabteilung sollen signifikant ausgebaut werden“, gibt er erste Pläne preis. Das sei eine der Großinvestitionen, die er in den kommenden acht bis zwölf Monaten in Angriff nehmen will. „Man muss sehen, wo man im Wettbewerb Bereiche ausbauen kann. Und beim Schuhangebot in Duisburg ist noch Luft nach oben“, meint Tüting. Ebenso wie in der Damenoberbekleidung (DOB). „In Deutschland hat die DOB am Gesamtangebot im Handel einen Anteil von 27 Prozent, in Duisburg liegt der bei gerade mal 17 Prozent. Da geht noch was“, ist der neue Filial-Leiter überzeugt. Umso mehr natürlich, als 72 Prozent der Duisburger Kaufhof-Kundschaft Frauen sind. „Und 80 Prozent davon leben in einer Familie“, begründet Tüting, warum er ebenfalls für Familien das Angebot ausbauen will.
So soll auch die Kinderabteilung größere Anteile der insgesamt 16 000 Quadratmeter großen Verkaufsfläche des Hauses erhalten. Tüting: „Spielwaren gehören zu unseren Stärken, die wir ausbauen werden.“
Doch Tütings Blick richtet sich nicht nur auf die inneren Gegebenheiten seiner neuen Filiale mit ihren 100 Mitarbeitern. Er möchte auch draußen vor der Tür Veränderungen erreichen: „Wie man die Düsseldorfer Straße revitalisieren kann, wollen wir in den Fokus nehmen. Ich möchte etwa Innenstadtveranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt oder ,Lack und Chrom’ stärker nutzen.“ Aber es sei eine gemeinschaftliche Aufgabe der Stadt und des Einzelhandels die gesamte Innenstadt mehr zu beleben. Tüting: „Wir hatten mal einen Masterplan für Duisburg. Da sollte man unbedingt wieder anknüpfen.“