Duisburg. „Urban Gardening“ ist das Motto der Duisburger Umwelttage.Passend zum Thema fand der Start in einer Kleingartenanlage statt.
Die Duisburger Umwelttage haben begonnen. Sie stehen unter dem Motto „Urban Gardening“. Gemeinsames Gärtnern und das Bepflanzen von öffentlichen Flächen stehen dabei im Fokus. Zahlreiche Angebote gehören zwischen dem 5. und 26. Juni ebenfalls dazu. Der Startschuss fiel mit einem Fest im Kleingartenverein Ruhrwiese.
Die grüne Oase am Ruhrdeich war ein ganz bewusst gewählter Ort für den Auftakt der Umwelttage. Schließlich, so hatte Volker Heinemann vom Amt für Umwelt und Grün im Vorfeld erklärt, gelten Kleingartenvereine als „konservativ“ und man wolle die Brücke zwischen eingegrenztem Besitz und öffentlicher Fläche schlagen. Im Verein begrüßte man die Idee. Dort, so äußerten die Mitglieder, hoffe man außerdem darauf, dass sich auch bald noch mehr jüngere Duisburger für die Gärtnerei interessieren – und sei es einfach der Umwelt zu Liebe.
Ralf Krumpholz, Leiter des Dezernats für Umwelt und Klimaschutz, betonte, dass man die Menschen mit den Umwelttagen dazu bringen will, sich mehr im Freien aufzuhalten, und auf die Umwelt zu achten. Das diesjährige Thema eigne sich dazu vortrefflich: „Urban Gardening bietet die Möglichkeit, miteinander in der Stadt etwas für die Umwelt zu tun – in der realen Welt, nicht am Computer.“
Norbert Bömer, Sprecher des Umweltforums Duisburg, nutzte mit einigen Gleichgesinnten die Auftaktveranstaltung der Umwelttage dazu, gegen die Abschaffung der Baumschutzsatzung in der Stadt zu demonstrieren. Mit Plakaten ausgerüstet fanden sie sich auch auf der Kleingartenanlage ein und machten ihrem Unmut Luft. „Wir wollen den Tag nutzen, der Stadt Duisburg einen Denkanstoß zu geben“, so Bömer. „Die Abschaffung des Baumschutzes ist wirklich schlimm und muss rückgängig gemacht werden“, sagt er weiter.
Führungen durch die Parzellen
Die Demonstranten kamen mit den Kleingärtnern ins Gespräch und freuten sich festzustellen, dass es unter den Gärtnern viele gab, die ebenfalls wenig begeistert von dem Beschluss gegen den Baumschutz waren. „Das Schlimmste ist, dass die Stadt sich nicht darum bemüht durchzusetzen, dass Ersatzbäume gepflanzt werden müssen“, so Bömer.
Neben den Gärtnern des Vereins und deren Freunden und Bekannten fanden sich bei der Eröffnungsveranstaltung allerdings eher wenige Besucher ein. Dabei hätten sie das Angebot von Führungen durch die Gartenanlage in Anspruch nehmen können. Außerdem hätten sie sich von Vertretern des Fachverbandes beraten lassen, was es bedeutet, einen eigenen Garten im Verein zu pflegen. Den Spaß ließen sich die Gastgeber davon nicht verderben. Sie genossen das Fest in vertrauter Runde.
Insgesamt beteiligen sich 67 Organisationen mit 75 Einzelveranstaltungen an den Umwelttagen. Unter anderem bietet die VHS zwölf naturkundliche Exkursionen an.Ein Höhepunkt wird wieder der Umweltmarkt in der Innenstadt am 18. Juni. Bislang haben sich dafür 45 Organisatoren angekündigt.