Duisburg. . Nicht nur Zweibeiner halten sich in Duisburg fit: Trends wie Agility und Turnierhundesport bringen gleich sechs Beine in Schwung.
Lu hört genau auf’s Wort. Das ist enorm wichtig, denn wenn Jenny Kothe (34) und ihre Border-Collie-Hündin loslegen, geht es mit Höchstgeschwindigkeit Seite an Seite über Hürden, durch Slalomstangen oder bei Ausdauerläufen durch den Wald. Die beiden sind ein Team mit sechs Beinen. Ein richtig gutes Team: ausdauernd, zielstrebig, leistungsstark und auch wettkampferfahren.
Turnierhundesport (kurz: THS) heißt der noch etwas unbekanntere Trend, bei dem auch Herrchen und Frauchen athletisch gefordert werden und beim Training in Sportkleidung über den Hundeübungsplatz sprinten. Beim THS gilt: „Die Zeit wird erst gestoppt, wenn beide durchs Ziel sind“, erklärt Jenny Kothe. Bei Wettkämpfen müssen Hund und Hundeführer je nach Austragungsart auch in mehreren Disziplinen nacheinander überzeugen. Zum Vierkampf mit Vierbeinern gehören Gehorsamsübung, Hürdenlauf, Slalom und Hindernislauf. Darauf bereiten sich Jenny und Hündin Lu beim Training auf dem Hundeplatz des Gebrauchshundesportvereins Duisburg-Rehwiese in Wanheimerort in einer Gruppe vor.
„Beim Springen und Laufen kommt es auf richtig gute Fitness an“, weiß Vereinsvorstand Kurt Reiß, der mit seinem Labrador selbst beim THS teilnimmt. Hund und Hundeführer müssen nachweislich medizinisch fit sein, denn Springen geht für beide in die Gelenke. Neben Gassi-Gehen steht für Jenny und Lu als auch Fitness wie Jogging mehrmals in der Woche auf dem Plan. Auch Starts und Sprints üben sie regelmäßig. „Zusammen macht das beiden Spaß: Man sieht ja auch, wie begeistert Lu bei der Sache ist. Die Arbeit tut auch ihr gut“, sagt die 34-Jährige.
Hund und Herrchen müssen zusammen spielen
Doch nicht für jeden Hund und jeden Hundeführer sei das leistungsorientierte Sprinten beim THS das Richtige, so Kurt Reiß. Je nach Alter und Beweglichkeit stehen in seinem Verein viele weitere Sportarten bereit: von Obedience, wo es um den Gehorsam des Hundes geht, bis zum Trendsetter Agility.
Überall gilt: Hund und Herrchen müssen möglichst gut zusammenspielen. Anders als beim Turnierhundesport muss beim Agility aber nur der Hund einen Parcours mit Sprüngen, Tunneln und schrägen Wänden überwinden. „Der Hundeführer prägt sich zuvor die Reihenfolge ein und gibt die Anweisungen. Dabei kommt es vor allem auf die Körpersprache an“, erklärt Agility-Trainerin Barbara Hülshorst (52).
Schon an der Fußhaltung des Herrchens könne ein gut trainierter Hund ablesen, auf welches Hindernis er als nächstes zulaufen müsse. Volle Konzentration also auch hier auf beiden Seiten. Denn am Ende geht es auch hier natürlich um Schnelligkeit – und um Harmonie zwischen Mensch und Tier.