Duisburg-Duissern. Bürgerinitiative sammelte Spenden. 70.000 Euro investiert. Urban-Gardening-Projekt Rosas Garten belebt die Grünfläche zwischen Hauptbahnhof und Königsberger Allee.

Auf dem neuen Klettergerüst im Goerdeler Park turnen schon die ersten Kinder. In den vergangenen Monaten haben die Wirtschaftsbetriebe die Spielgeräte ausgetauscht. Den Platz für die Kleinkinder haben die Mitglieder der Bürgerinitiative Goerdeler Park mit Hilfe von Spenden saniert.

„Die alten Geräte waren schon morsch und mussten dringend erneuert werden. Außerdem befand sich der Kleinkinderbereich hinter einer Hecke. Jetzt können jüngere und ältere Geschwister in der Nähe spielen“, freut sich Mareike Müller von der Bürgerinitiative. Mit einem großen Fest wurde der Park nun spielerisch wieder eröffnet.

Als Cowboy unterwegs

Till steckt in einem aufblasbaren Anzug, der aussieht wie ein Pferd und „reitet“ als Cowboy durch die Landschaft. „Das Pferd heißt Rudolf“, verkündet er. Rudolf hat in diesem Fall eine gelbe Nase. Julian verwandelt sich lieber in den Superhelden „Captain America“. Sänger und Spaßmacher Buddy Ollie hat die Outfits mitgebracht. Er sorgt für gute Stimmung – ebenso wie „Das Cabinet“. Dahinter stecken Julia Zejn und Henriette Kröger, die in einer Minute Porträts der Besucher malen. „Ich erkenn’ mich wieder“, erklärt Angelika Becerik und schaut sich lächelnd die Zeichnung an. An den Tischen werden hingegen Gesellschaftsspiele gespielt.

Insgesamt wurden 70.000 Euro in den Park, der zwischen dem Hauptbahnhof und Duissern liegt, investiert. 55.000 Euro wurden von der Stadt abgedeckt, für den Rest öffneten etwa die Sparkasse, das Silberpalais und zahlreiche andere Firmen ihre Schatullen. Mitarbeiter von „Octeo“ spendeten Arbeitsstunden und bereiteten etwa das Fundament vor. „Mehr wäre natürlich wünschenswert gewesen, aber sämtliche Spielgeräte kann man noch erweitern“, sagt Mareike Müller. Rund um den Goerdeler Park wohnen viele Familien mit Kindern.

Ordnungsamt kontrolliert regelmäßig

So wie Nicole Aydin, die mit Deniz und Melis zum Fest gekommen ist. „Es ist schön geworden“, findet Deniz (8), der gerne zum Basketballspielen vorbeikommt. „Allerdings wäre es gut, wenn die Stadt einen Zebrastreifen an der Hansastraße in Höhe der Königsberger Allle einrichten könnte. Dort hinüber zu kommen ist für die Kinder gefährlich, wenn die Autofahrer nicht auf die Kinder schauen und anhalten“, wünscht sich Mutter Nicole Aydin.

Auch Mareike Müller und ihre Mitstreiter hätten noch ein paar Wünsche: Etwa, dass die Jugendverkehrsschule, auf der die Kinder Fahrrad fahren lernen können, endlich saniert wird. Sie findet aber auch lobende Worte für die Stadt: „Die Hecken und verwinkelten Ecken wurden beschnitten, so dass sich bestimmte Leute nicht mehr wohl fühlen.“ Das Ordnungsamt kontrolliert zudem regelmäßig. In der Vergangenheit gehörte der Goerdeler Park eher zu den Bereichen, die immer wieder als Umschlagplatz für Drogen fungierte. Mareike Müller: „Man merkt aber, dass, sobald sich hier Leute aufhalten, sich die Klientel automatisch ändert.“ Vor allem das Projekt „Rosas Garten“ hat bereits viele Helfer gefunden.