Duisburg. Seit gut einem Monat ist in Duisburg das so genannte „Wohnungseinbruchsradar“ in Betrieb. Polizei informiert immer montags wo es Einbrüche gab.
Seit gut einem Monat ist in Duisburg das so genannte „Wohnungseinbruchsradar“ in Betrieb. Aktuell jeden Montag informiert die Polizei auf ihrer offiziellen Seite im Internet durch Tatort-Markierungen auf einem Stadtplan von Duisburg, wo in der vergangenen Woche Einbrecher unterwegs waren. In der 17. Kalenderwoche vom 25. April bis zum 2. Mai kam es laut dem „Einbruchsradar“ (nur) zu 18 Taten, verteilt auf die ganze Stadt.
Damit sich die Bürger „in ihren eigenen vier Wänden sicher fühlen“, werden sie also künftig „fortlaufend über die genaue Entwicklung der Einbruchskriminalität in der Stadt“ informiert, schreibt die Polizei auf ihrer Website. Dies ist ein Angebot der Polizei zu mehr Transparenz. Und zugleich ein Appell an die Duisburger, seien sie Eigentümer oder Mieter, angesichts der aktuellen Delikt-Lage, mehr für die Sicherheit der eigenen Wohnung zu tun.
Auf der neuen Website zeigt die Polizei alle Delikte ohne Unterscheidung auf vollzogene oder versuchte Einbrüche auf. Nicht gezeigt werden die genauen Straßen und Hausnummern der Tatorte, der Datenschutz lässt grüßen.
Zunahme an Fällen von 43 Prozent
Einbruchsdelikte sind in Duisburg mehr denn je ein Schwerpunktthema im Kriminalitätsgeschehen der Stadt: Allein im vergangenen Jahr 2015 wurde die Polizei zu 2220 Tatorten gerufen, das waren 664 Einbrüche mehr (!) als im Jahr 2014 - dies entspricht einer dramatischen Zunahme an Fällen von 43%! Dem steht eine eher magere Aufklärungsquote von 15,2% gegenüber: Nur jeder sechste Einbruch wird aufgeklärt. Damit liegt Duisburg aber besser als der Landesdurchschnitt (13%) und deutlich besser als die Landeshauptstadt Düsseldorf (9,5%). Und doch: Die subjektive Empfindung von Bedrohung und der Unsicherheit durch Einbrecher - sie nimmt weiter zu. Hier soll das „Einbruchsradar“ helfen.
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„Schon jetzt“, sagt Stephan Heggert, Sprecher des NRW-Landesverbandes der Gewerkschaft der Polizei (GdP), „scheitern etwa 40% aller Einbrüche, weil die Bürger ihre Wohnungen besser absichern.“ Wenn dieses Gefühl der Mitverantwortung (mehr Eigensicherung und mehr Hinweise auf verdächtiges Geschehen im Quartier) mit dem „Radar“ zunehme, dann könne man dem Zuwachs der Einbruchzahlen etwas entgegen stellen. Dies entbinde aber nicht die Polizei, selber „größere Anstrengungen zu machen, damit endlich die Aufklärungsquote steigt,“ so der Gewerkschafter.
Zur Erinnerung: Die Duisburger Polizei ist zusammen mit Köln „Pilotbehörde“ in NRW in Sachen Einbruch. Sie hat seit Ende 2015 im Kampf gegen Einbrecher eine schärfere Waffe: Die „vorausberechnende Verbrechensbekämpfung“ („Predicting policing“) um im Kampf gegen mobile Einbruchsbanden endlich besser gewappnet zu sein. Hegger: „Auf diese Bilanz sind wir sehr gespannt.“