Hochfeld. . Nichts für schwache Nerven: 16 Meter geht’s die steile Wand des ehemaligen Schutzbunkers in Duisburg Hochfeld hoch. Eine Tour für Fortgeschrittene.

Dieses Hobby ist garantiert nichts für schwache Nerven: 16 Meter hoch ist die Wand des alten Bunkers in Hochfeld, der schon lange kein Schutzraum mehr ist, sondern dem Freizeitvergnügen dient. Der Kletterverein Duisburg hat am Wochenende an der Nord-Westwand, die direkt an der Rudolf-Schock-Straße grenzt, einen neuen Klettersteig eröffnet.

Beim so genannten Petri-Klettersteig müssen die Gipfelstürmer über eine Hängebrücke balancieren, sich an Seilen hochhieven und Drahtseilschlaufen nutzen, um auf das Bunkerdach zu gelangen – alles aus eigener Kraft und nur mit zwei Karabinern gesichert. Es ist die schwierigste Variante, die die Kletterer in Hochfeld bewältigen können.

Bergspezialist testet den vertikalen Spaziergang

Einer der Ersten, die den rund 13 000 Euro teuren Höhenparcours erklommen, war Stefan Opgen-Rhein. Oben angekommen holt der Bergspezialist einmal tief Luft. Die Anstrengungen der Kletterei zeichnen sich an seinen Oberarmen ab. Etwa zehn Minuten dauert der vertikale Spaziergang. Bei miesen Wetterbedingungen kämpften sich die Premieren-Kletterer hoch. Kühl und windig ist es, aber das hält die 20 Bunker-Bergsteiger nicht ab.

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„Das schwierigste waren die Drahtseile, weil die so dicht an der Wand waren und herumgewackelt haben“, meint der Kletterer. Seit drei Jahren ist er Mitglied beim Kletterverein Duisburg. 2002 hat sich der Verein gegründet. Seit fast sechs Jahren dient der Petri-Bunker als Sportstätte für schwindelfreie Hobby-Bergsteiger. „Teilweise waren die Passagen Schwierigkeitsstufe D. Und E ist das absolut herausfordernste, was es bei Klettersteigen gibt“, erklärt der Duisburger. Viel hinge von der Armkraft ab, weil man teilweise nur an den Händen hängt. Für Ungeübte ist das nichts, fit sollten die Wagemutigen schon sein.

Für geübte Kletterer

Selbstverständlich probierte sich auch die Vorsitzende des Vereins, Francesca Potgrave, an der neuen Fassadenfront aus. Strategisch wählt sie die richtigen Griffe, zieht die Füße nach. Oben angekommen und noch in voller Montur erklärt sie: „Der Klettersteig ergänzt den ganzen Kletterbunker wunderbar. Jetzt haben wir ein weiteres Bergelement anzubieten.“ Der neue Steig sei etwas für geübte Kletterer und erst ab 14 Jahren geeignet, erklärt Disselkamp. „Am besten macht man sich eine Stunde vorher warm und übt nochmal das Ein- und Ausklinken mit den Karabinern“, stimmt Stefan Opgen-Rhein zu, dem das Klettern großen Spaß macht. Man hinge nämlich nicht an einem am Geländer befestigen Seil und kann sich darauf verlassen, sondern der Kletterer ist eigenverantwortlich für die Sicherung, so der Höhenerprobte Opgen-Rhein.