Drei Fragen an Thomas Krützberg. Er ist Leiter des Jugenamtes in Duisburg. Um dem Alkoholmissbrauch bei Heranwachsenden besser entgegenzuwirken, möchte die Polizei in NRW vermehrt Testkäufe durchführen.

Halten Sie das für ein geeignetes Mittel?

Krützberg: Kinder und Jugendliche als Versuchskaninchen zu verwenden ist nicht optimal. Man sollte solche Laborversuche im Rahmen halten. Wichtiger ist es, den Jugendschutz besser auszubauen, damit Alkohol für diese Personengruppe gar nicht erst erhältlich ist.

Hat der Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen tatsächlich zugenommen?

Hinsichtlich der Tendenz zum frühzeitigen Konsum ist Duisburg keine Insel der Glückseligkeit. Das Komasaufen, bei dem ganze Gruppen zusammen konsumieren, ist aber schon verschärfter geworden.

Müsste nicht bei den Betroffenen vielmehr eine Sensibilisierung für die Gefährlichkeit von Alkohol bewirkt werden, um somit den Kern der Problematik zu erreichen?

Prävention ist natürlich viel wichtiger, das ist richtig. Wir haben zu diesem Thema unglaublich viele Kampagnen laufen. Man muss den Jugendlichen auch deutlich machen, dass bei 13- oder 14-Jährigen schon eine Flasche Bier pro Tag schlecht für die Entwicklung ist. Aber auch die beste Prävention kann den Missbrauch nicht verhindern. In Duisburg sind wir jedoch sehr gut aufgestellt.