Neudorf. . Die KiTa Schumannstraße wurde für 2,1 Millionen Euro renoviert und erweitert. Neue Betreuungsplätze für den Nachwuchs wurden außerdem geschaffen. Das Architekturbüro Druschke & Grosser gestaltete den Umbau.
„So eine Rutsche hätte ich auch gerne fürs Büro“, gerät Thomas Krützberg, Dezernent für Jugend, Kultur und Bildung ins Schwärmen, als er das Spielgerät in der Kindertagesstätte an der Schumannstraße entdeckt. Für 2,1 Millionen Euro wurde die Einrichtung in den vergangenen drei Jahren umgebaut, um zusätzliche Plätze für die Betreuung des Nachwuchses zu schaffen.
„Das war echt toll, wie die Erzieherinnen den Umbau gemeistert haben“, lobt Mutter Nicole Linde. Das Architekturbüro Druschke & Grosser hat den Kindergarten bei laufendem Betrieb erweitert, das Außengelände neu gestaltet und einen weiteren Anbau realisiert, der langfristig auch als Familienzentrum genutzt werden könnte. Die Kinder und Erzieher sind dann jeweils in einen anderen Gebäudeteil gezogen, um dem Krach aus dem Weg zu gehen. Finanziert wurde der Umbau mit Unterstützung des Bundes. „Pro neu geschaffenem Kita-Platz kann man mit 21.000 Euro Kosten rechnen“, rechnet Jugendamtsleiter Holger Pethke vor.
Viele Pendler-Kinder in Neudorf
„Das ist eine schöne Aufgabe, weil wir intensiv mit den Nutzern zu tun haben“, erklärt Architekt Dirk Druschke, selbst Vater von drei inzwischen erwachsenen Kindern. Luftig sollten die Räume gestaltet sein. Die Kleinen, die drinnen spielen, können den Jungen und Mädchen draußen beispielsweise zuschauen. Die Räume gruppieren sich um ein Atrium. „Das ist vor allem mittags toll, wenn die Eltern den Kindern hinterherlaufen, und die sich verstecken“, berichtet Sigrid Baska, die die KiTa leitet. Sie freut sich ebenfalls über den Umbau: „Wir können den Kindern jetzt viel mehr Angebote machen.“ So gibt’s für die rund 150 jungen Besucher zwei Turnhallen, einen Raum mit Bällebad, besagte Rutsche, natürlich eine Puppenecke oder Kunstangebote. Svea (4) gefällt die Puppenecke am Besten. Lilo mag lieber das Klettergerüst, an dem sie sich baumeln lässt. Und Alina und Jeremy toben durch das Bällebad. Einmal pro Woche kommt ein älterer Herr vorbei, dessen Enkel früher den Kindergarten besucht haben. Er spielt dem Nachwuchs auf dem Klavier vor und singt mit den Jungen und Mädchen. Nach dem Mittagessen ist aber erst einmal Ruhe.
1975 hat der Kindergarten an der Schumannstraße eröffnet. „Wir hatten von Beginn an auch Kinder unter drei Jahren“, erklärt Leiterin Sigrid Baska. Zwischen vier Monaten und sechs Jahren sind die Kinder alt, die die Einrichtung besuchen. Wegen des großen Bedarfs wird der Bereich des Familienzentrums als Gruppe für die Drei- bis Sechsjährigen genutzt. In Neudorf wohnen viele Familien mit Kindern. Laut Erhebung gibt es dennoch mehr Platzangebot als Neudorfer Eltern Bedarf anmelden. Die Betreuungsquote im U3-Bereich liegt in Neudorf Nord bei 43 Prozent, in Neudorf-Süd bei 76 Prozent. Bei den Über-Dreijährigen ist der Anspruch mit mehr als 100 Prozent übererfüllt.
„Das kann man so allerdings nicht rechnen. Viele Eltern fahren bis zu fünf Kilometer, um eine Kita zu besuchen, deren Konzept ihnen zusagt“, weiß Jugendamtsleiter Holger Pethke. In Neudorf sei die Nachfrage nach Plätzen zusätzlich erhöht, weil Studenten, Mitarbeiter der Universität oder Berufstätige, die in dem Stadtteil arbeiten, einen Platz suchen. Sigrid Baska erklärt: „Es ist wichtig, dass wir zusätzliche Plätze anbieten, weil Kinder, die vorher bei einer Tagespflege waren und nun mit drei Jahren wechseln, in der Vergangenheit häufig das Nachsehen hatten.