Duisburg. . Kai Magnus Sting, Jupp Götz und ihre Gäste begeistern beim „Heymatabend“ in Ruhrort – mit Shanty-Musik auf Platt und jeder Menge Seemannsgarn.
Eine Seefahrt, die ist lustig, auch wenn auf der Bühne nur Landratten sitzen. Jupp Götz aus Buchholz und Kai Magnus Sting aus Neudorf hatten bereits bei den vergangenen „Akzenten“ zu einem „Heymatabend“ mit Schmalzschnittchen, Schnaps, Musik und Witzen geladen. Die Neuauflage in Ruhrort segelte unter dem Motto: „Pötte, Puff und Paukenschläge“.
Sting und Götz haben Verstärkung an Bord geholt: Der schönste und beste Shantychor, den man an einem Mittwochabend in Ruhrort auftreiben konnte, singt das Duisburger Hafenlied, das Publikum schunkelt mit. Und dann gibt’s als Überraschungsgast Piet Klocke, ebenfalls Landratte, allerdings aus Essen. „Bei uns hat man schon Straßen gebaut, da muss man nicht übers Wasser fahren...“
Familie als Heimathafen der Landratten
Zu erzählen gibt’s viel. Künstler fahren zwar nicht zur See, gehören aber gewissermaßen zum fahrenden Volk. Und da hat man in jedem Hafen eine andere Braut. „Wenn ich irgendwo bin und es gibt einen Hafen, dann geh’ ich ja immer in Hafenkneipen“, verrät Sting. Anders war es wohl bei seinem Onkel Johann, der als Hafenmeister über den Kultushafen wachte und das schönste Seemannsgarn spann. In Gedanken tauchte er nach melonengroßen Perlen, entdeckte ferne Länder und kam doch nie weiter als Krefeld. Familie kann ja auch Hafen sein. „Da gibt’s zwar auch dreckige Ecken, ist aber immer noch Familie.“
Auch musikalisch gibt das Thema viel her. Jupp Götz eröffnet mit „My Bonnie is Over the Ocean“, besingt die Loreley. Sting stichelt: „Also, wenn ich am Entenfang paddel’ und du singst, wär ich auch untergegangen.“ Dafür muss er den „Hamborger Veermaster“ auf Platt singen. „Das sind Geschenke, die kann man nicht zurück geben“, ahnt der Kabarettist. Klingt komisch und ist eine richtig lustige Angelegenheit, zumal da auch die angekündigte Pauke zum Einsatz kommt. Götz treibt den Gassenhauer voran, unterstützt vom Publikum. Geschunkelt wird später, als die Shantysänger einfallen. Wolfram Kiefer und Klaus Lichte gehören zu dem Chor. Der eine ist Segler, der andere Binnenschiffer. Gemeinsam sind sie in die Karibik geschippert. „Melonengroße Perlen gibt’s da erst nach fünf Bier“, wissen sie. Aber Seemannsgarn gehört eben dazu – und natürlich Schmalzschnittchen.