Es waren osteuropäischen Juden, die ab Ende des 19. Jahrhunderts vor zaristischen Pogromen nach Duisburg geflohen waren und in der Altstadt eine neue Heimat fanden. Die „klejnen Leit“ wohnten unter sich an der Beekstraße, Universitätsstraße, Münzstraße, am Sonnenwall und Friedrich-Wilhelm-Platz. Sie eröffneten kleine Geschäfte und moderne Kaufhäuser, die die Beekstraße zur eleganten Einkaufsmeile machten. An diese Zeit erinnert Dr. Ludger Heid in einem Vortrag am 12. März im „Sissy Lala“ an der Beekstraße 30. „Es wird Zeit, die Geschichte bewusst zu machen“, sagt Festivalbüro-Leiter Frank Jebavy. Im Rahmen der Akzente werden auch leer stehende Geschäfte etwa von Uni-Polster oder Café Alex zum Leben erweckt. „Es wird jeden Abend ordentlich was los sein“, verspricht Jebavy.

Schwerpunkte im Akzente-Programm bilden Theater/Tanz/Performance mit 40 Aufführungen, dazu kommen fast 30 Ausstellungen und Projekte der bildenden Kunst

Tanz und „Heymatabend“

Aus dem Programm „Heimat Beekstraße“: Tanz-Performance „Land Akupunktur – Bodies“ mit Avi Kaiser und Sergio Antonino (7. März, Sissy Lala), Ausstellung „Terra incognita“ (Uni-Polster), Vortrag „Beekstraße – ein historischer Streifzug“ (8. März mit Michael Kanther und Stadtarchivleiter Andreas Pilger, Alex), (10. März, Live-Hörtheater mit Thorsten Töpp, Sissy Lala), „Pinky Helsinki“ (12. März, Lesung mit Lütfiye Güzel, Alex), „Engelsrepublik“ (13. März, Tanztheater, Sissy Lala), „Heymatabend“ (18. März, Kai Magnus Sting und Jupp Goetz, Alex) „Verloren gegangene Heimat – Verweigerte Heimat“ (20. März, Podiumsdiskussion mit NRW-Bauminister Michael Groschek, Diakoniewerk), „Mauer: Reste“ (20. und 21. März, Theater von René Linke, Sissy Lala).

„Die andere Heimat“

Aus dem Programm im Filmforum: „Die andere Heimat“ (Regie Edgar Reitz, 9. März), „Bang Boom Bang“ (Peter Thorwarth, 10. März), „Jede Menge Kohle“ (Adolf Winkelmann, 12. März), „Johnny Flash“ (Werner Nekes 16. März), „Solino“ (Fatih Akin, 18. März), „Theo gegen den Rest der Welt“ (Peter F. Bringmann, 19. März).

Otto Pankoks Sinti-Porträts

Aus dem Ausstellungsprogramm: „Laurenz Berges: Kaiser-Wilhelm-Straße“ (Fotografien aus Marxloh und Bruckhausen, Kunstverein am Weidenweg 10), „Otto Pankok: Sinti-Porträts und Joachim Eskilden: Roma-Reisen“ (Liebfrauenkirche, König-Heinrich-Platz), „Heimat ist da wo man hinscheißt“ (Installation mit Dixie-Klo, die ab dem 6. März durch das Festival tourt), „Der Körper als eine Heimat“ (Gabriele Kaiser-Schanz, Salvatorkirche), „Herzstück“ (Video-Installation von Ruth Bamberg, Gemeindehaus Ruhrort, Dr.-Hammacher-Straße), „Mein Duisburg – Heimat für Generationen“ (Fotografien von Astrid Heupe, Kultur- und Stadthistorisches Museum, Innenhafen).

Anjas Singabend spezial

Aus dem Konzertprogramm: „Neuland“ (Junges Ensemble Ruhr mit Mustafa Zekirov, 8. März, Landschaftspark Nord) „Jazzpiya“ (7. März, Alex) „Anjas Singabend spezial“ zum Thema Heimat (15. März, Steinhof).

Manni Breuckmann predigt

Aus dem Vortrags- und Seminarprogramm: „Zwischen Nordkurve und Südtribüne“ (Kanzelrede von Ex-Sportreporter Manni Breuckmann in der Salvatorkirche am Burgplatz, 8. März), „Friemersheim – von Alt-Eingesessenen und Zugezogenen“ (Ortsbegehung mit Roland Wolf, 11. März), „Kirche und Heimat“ (3. Nacht der offenen Gotteshäuser in Duisburg und Moers, 14. März), „Die Emscher zwischen Meiderich und Beeck“ (Ortsbegehung mit Jonas Krüning, 18. März), „Neudorf, rund um die Koloniestraße“, (Ortsbegehung mit Werner Pöhling, 25. März).