Duisburg Wanheimerort. Der barrierefreie Umbau der Haltestelle „Im Schlenk“ lässt weiter auf sich warten. Awo-Vorsitzende Erika Magar ist empört. Stadt: Lutherplatz ist dringender

Zwei Bahnhaltestellen, die beide dringend umgebaut werden müssen: Am Lutherplatz in Duissern legt die DVG wie berichtet jetzt im Sommer los und „überholt“ dabei die U 79-Haltestelle „Im Schlenk“ in Wanheimerort, die schon seit Jahren mit dem barrierefreien Ausbau in der Warteschleife verharrt. Das sorgt für Ärger in Wanheimerort.

Immer wieder vertröstet

Erika Magar, rührige Wanheimerorter Awo-Vorsitzende, ist aufgebracht. Seit Jahren kämpft sie für den barrierefreien Umbau der U 79-Station. Bislang ohne Erfolg. Erika Magar: „Wir werden immer wieder vertröstet. In Duissern kann die DVG 650 000 Euro investieren ohne groß zu zögern. Fast scheint es, dass der DVG ältere Menschen nicht so wichtig sind“, wettert Magar und hat dabei im Blick, dass ihr Awo-Verband vor sieben Jahren direkt an der Haltestelle ein Seniorenzentrum gebaut hat.

Seit 2013 ergänzt eine Seniorenwohnanlage das Quartier. Und schon damals wurde ein barrierefreier Ausbau der Haltestelle in Aussicht gestellt, der auch Müttern mit Kinderwagen zugute kommen würde. Denn in dem Gebäudekomplex ist auch die Familienbildung untergebracht. Mütter mit kleinen Kindern nutzen regelmäßig die Angebote der Awo-Einrichtung.

Hindernisse auf dem Instanzenweg

„Für Mütter mit Kinderwagen, für ältere Menschen mit Rollatoren und für viele weitere Nutzer der sehr nachgefragten Haltestelle ist ein Einstieg ohne Treppen und Stufen wichtig. Die DVG weiß das, der Oberbürgermeister weiß das. Nichts passiert. Immer gibt es ein anderes Hindernis auf dem Instanzenweg“, so Erika Magar.

Umso mehr sei sie verwundert, dass für die Haltestelle am Lutherplatz deutlich schneller eine Lösung gefunden werden konnte. Magar: „Uns hinzuhalten, während andernorts gebaut werden kann, das kommt mir ehrlich gesagt unglaubwürdig und unfair vor.“

Drei Millionen Euro für die Barrierefreiheit

In der Tat gibt es für den Umbau in Wanheimerort seit langem Pläne und immer wieder verschobene Termine. Drei Millionen Euro soll die Barrierefreiheit kosten und die DVG stand mehrmals schon in den Startlöchern, 2014, 2015, 2016 wurden in hübscher Regelmäßigkeit als Bautermine genannt. Doch es fehlt das Geld. U-79-Fahrgäste haben das Nachsehen, weil die Stadtbahn zwischen Duisburg und Düsseldorf in der Hoheit der Stadt liegt und sie die Finanzierung nicht gestemmt bekommt, da mit der elektronischen Zusicherung für das Schienennetz mit über 36 Millionen Euro noch weit größere Aufgaben anstehen.

Jetzt erklärt Stadt-Sprecherin Susanne Stölting: Gebaut wird wohl erst 2017, wenn die Finanzierung der Zugsicherung unter Dach und Fach ist. „Der Umbau am Schlenk ist wichtig, aber die Verkehrssituation am Lutherplatz ist brisanter“, erklärt Stölting zudem. Mit dem neuen Berufskolleg in Neudorf und über 2000 Schülern müsse dort wegen der Verkehrssicherheit rasch gebaut werden. Zudem: Für diese Maßnahme (Kosten: 650 000 Euro) gibt es schon die Fördermittel vom Land.