Duisburg. . Polizei legt Verkehrsbericht für 2015 vor: weniger Tote, aber mehr Schwerverletzte. Spitzenwert bei aufgeklärten Unfallfluchten erzielt.

Mehr Unfälle, mehr Schwerverletzte, dafür aber auch ein Tiefstand bei der Zahl verunglückter Kinder und ein Spitzenwert bei der Aufklärungsquote von Unfallfluchten mit verletzten Personen: Dies sind die Kernpunkte des Verkehrsberichtes für 2015, den die Duisburger Polizei am Montag vorstellte.

Die Strukturdaten

Zum 1. Januar 2015 waren in Duisburg 250 834 Kraftfahrzeuge gemeldet – darunter 218 637 Pkw, 10 456 Lkw, 2149 Zugmaschinen sowie 18 301 Krafträder. Täglich pendeln 99 908 Menschen nach Duisburg ein und 90 879 aus.

Die Unfälle

Die Zahl der Unfälle insgesamt stieg auf 15 978 – dem höchsten Wert in den vergangenen zehn Jahren. In 14 353 der Fälle (etwa 90 Prozent) blieb es aber bei leichten Sachschäden. Beim Blick auf die Stadtteile ereigneten sich die meisten schwerwiegenden Unfälle im Vorjahr in Neudorf (331) – davon 187 in Neudorf-Süd und 144 in Neudorf-Nord. Dahinter folgten: Hochfeld (242), Dellviertel (224), Alt-Hamborn, Hochemmerich (je 197), Wanheimerort (189), Marxloh (186), Altstadt (181), Bergheim (176) und Duissern (175). Sicherster Stadtteil war einmal mehr Bissingheim (7). Wenige schwerwiegende Unfälle gab es zudem in Alt-Walsum (16), Ungelsheim (19), Wedau (22), Beeckerwerth, Rahm (je 27) und Overbruch (29).

Die Verunglückten

Bei den 1379 Unfällen mit Personenschaden verunglückten insgesamt 1644 Menschen. Sechs von ihnen starben – allein vier beim tragischen Unglück am 10. Mai 2015 auf der B 288, als ein Mercedes-Fahrer in Höhe der Abfahrt Huckingen in den Gegenverkehr geriet und dort frontal mit einem Opel zusammenstieß. Der 47-jährige Unfallverursacher und sein auf dem Beifahrersitz sitzender Sohn (16) starben genau wie das Senioren-Ehepaar (87 und 86) im Opel. Zudem kamen zwei Motorradfahrer ums Leben (im April in Beeck und im August in Neumühl). Die Polizei registrierte 276 Schwerverletzte, das waren 21 mehr als in 2014. Die Zahl der Leichtverletzten ging hingegen deutlich von 1574 auf 1362 zurück.

Die Altersgruppen

Bei 120 Unfällen verunglückten addiert 161 Kinder. Das waren nicht nur elf weniger als im Vorjahr, sondern dieser Wert ist gleichzeitig ein Tiefststand in den vergangenen zehn Jahren. „Wir sind auf dem richtigen Weg und werden auch weiterhin nicht locker lassen, diese positiven Trends auszubauen“, sagte Polizeipräsidentin Elke Bartels. Häufigste Unfallursache bei Kindern sei weiterhin das plötzliche Betreten der Fahrbahn gewesen, bei dem nicht auf den Verkehr geachtet wurde. Die Zahl der verunglückten „Jungen Erwachsenen“ (18-24 Jahre) sank von 313 in 2014 auf nunmehr 239. Exakt 100 von ihnen saßen bei Unfällen selbst am Steuer, 52 auf dem Beifahrersitz. Die Zahl der verunglückten Senioren stieg von 234 auf 260. Von ihnen waren laut Statistik 93 auf einem Fahrrad, 68 in einem Pkw und 54 zu Fuß unterwegs.

Die Radfahrer

Die Polizei hatte sich für 2015 auf die Fahne geschrieben, ein besonderes Augenmerk auf die „schwächeren Verkehrsteilnehmer“ zu legen – etwa die Radfahrer. „Und unsere Anstrengungen durch vermehrte Kontrollen und Aufklärungsarbeit haben sich gelohnt“, resümierte Bartels. Die Zahl der verunglückten Radfahrer sank von 438 auf 368. Es gab keinen Radfahrer unter den Unfalltoten. In 2014 waren es noch drei Todesopfer.

Die Unfallfluchten

3644 Unfallfluchten wurden registriert: ein Zehn-Jahres-Höchstwert. 1684 der Fälle wurden aber aufgeklärt. Die Quote von 46,21 Prozent ist ein Zehn-Jahres-Bestwert. Bei 147 Unfallfluchten wurden Personen verletzt, hier fand die Polizei 107 Mal den Täter. Die Aufklärungsquote von 72,79 Prozent ist ein positiver Spitzenwert.