Duisburg. Ein 22 Jahre alter Matrose soll versucht haben, seinen Mannschaftskameraden zu erstechen. Jetzt steht er vor Gericht. Eine Klinikeinweisung ist möglich.
Dramatische Szenen sollen sich in der Nacht zum 16. September 2015 auf einem im Walsumer Nordhafen liegenden Schubschiff abgespielt haben. Mit einem Messer in der Hand soll ein 22-jähriger Matrose in die Kajüte eines anderen Besatzungsmitgliedes geschlichen sein und den Schlafenden durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt haben. Seit Mittwoch steht der Mann vor dem Landgericht.
In dem Sicherungsverfahren geht es allerdings nicht um eine Bestrafung für den Mordversuch des 22-Jährigen. Das Schwurgericht muss vielmehr über eine Antragsschrift der Staatsanwaltschaft entscheiden, die den unter einer schweren seelischen Störung leidenden Beschuldigten zum Schutz der Allgemeinheit dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus unterbringen lassen will.
Paranoiden Schizophrenie
Der unter einer paranoiden Schizophrenie leidende 22-Jährige, der schon Monate vor der Tat innere Stimmen gehört haben will, soll in der Tatnacht gegen 4 Uhr heimtückisch auf Hals und Oberkörper des sich keines Angriffs versehenden Opfers eingestochen haben. Der Mann wurde am Hals und in der linken Flanke, nahe der Lunge, verletzt. Der Geschädigte wurde durch die Stiche wach, setzte sich zur Wehr. Dann brach die Klinge des Küchenmessers ab, das der Angreifer in der Hand gehalten haben soll. Der 22-Jährige soll in die Kombüse gegangen sein, um eine neue Waffe zu holen. Dort traf er auf ein weibliches Besatzungsmitglied, das durch den Krach geweckt worden war, und ihn mit Worten von der weiteren Tatausführung abhalten konnte.
Für das Verfahren sind bis zum 19. Februar drei weitere Verhandlungstage vorgesehen.