Duisburg. Wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung ist ein 27-Jähriger in Duisburg zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Am Ende des nur zweitägigen Verfahrens gegen einen 27-Jährigen stand am Mittwoch ein deutliches Urteil des Landgerichts am König-Heinrich-Platz. Wegen besonders schwerer räuberischer Erpressung verurteilte die 2. Große Strafkammer ihn zu sechseinhalb Jahren Gefängnis.
Der Prozess konnte schneller als ursprünglich geplant abgeschlossen werden, da die Beweislage sehr rasch eindeutig gegen den Angeklagten sprach. Am 19. September 2015 hatte er in Hochfeld ein Taxi genommen und es zu einem Wendehammer an der Blücherstraße dirigiert. Dort hielt er dem 27-jährigen Taxifahrer ein Messer vor und zwang ihn, 100 Euro auszuhändigen. An der entsprechenden Aussage des Geschädigten bestand wenig Zweifel.
Angeblich das Geld nur geliehen
Doch der Angeklagte bestritt die Tat bis zuletzt. Seine Behauptung, er habe sich das Geld von dem ihm bis dato unbekannten Taxifahrer nur geliehen, sah die Strafkammer am Ende als widerlegt an. Angeblich war der 27-Jährige mit dem Geld ausgestiegen und hatte dem Taxifahrer gesagt, er solle auf ihn warten. Das habe der Mann an einer nahen Döner-Bude tun wollen, die dessen Bruder gehöre, so der Angeklagte. Als er zurück kam, sei das Taxi fort gewesen. Mehrfach habe er deshalb versucht, sein eigenes Handy anzurufen.
Der Taxi-Fahrer hat zwar einen Bruder, der ist allerdings Immobilienmakler. Anruflisten lieferten kein Indiz für die vom Angeklagten behaupteten Telefonate. Und ein angeblicher Entlastungszeuge, den der Angeklagte zuletzt herbei zitieren ließ, um zu beweisen, dass der Taxifahrer ihm nur eins auswischen wolle, hatte von der ganzen Sache noch nie etwas gehört. Die Familie des Angeklagten quittierte das Urteil mit vielen Tränen. Seine Frau brach auf dem Gerichtsflur zusammen und musste von Mitarbeitern des Gerichts hinausgeleitet werden.