Duisburg. Zum 54. Niederrheinischen Kinderkarnevalsumzug im Duisburger Norden kamen am Sonntag Zehntausende Kostümierte.
Auf dem Hamborner Marktplatz riecht es nach Zuckerwatte und frisch gegrillten Würstchen. Aus Lautsprechern ertönt Karnevalsmusik. Kleine Bienen, Bananen und Bauarbeiter tanzen dazu. Grund für das bunte Treiben: der 54. Niederrheinische Kinderkarnevalszug, der am Sonntag am Hamborner Altmarkt startete und bis zum Schwelgernstadion in Marxloh zog. Zehntausende Besucher feierten mit.
„Heute sollen die Kinder in der ersten Reihe stehen“, betont Zugleiter Wolfgang Swakowski von der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Hamborn-Marxloh, die den Zug organisiert hat. Tatsächlich tummeln sich vor allem die ganz Kleinen am Straßenrand und halten Stoffbeutel und Tüten bereit, denn die meisten sind aus einem bestimmten Grund hier: Kamelle. „Ich möchte ganz viele Süßigkeiten aufsammeln“, freut sich der 7-jährige René aus Untermeiderich, der sich als Tomate verkleidet hat. Acht Tonnen Wurfmaterial haben die Wagen geladen. In diesem Jahr sind neben Kamelle auch hunderte Stofftiere dabei. Papageien, Füchse und Hasen werden in die Menge geworfen und sorgen bei den Kindern für Jubel.
Dackel-Wagen führt den Zug an
Auch die insgesamt 24 Wagen werden von den Kleinen bestaunt. „Wie toll, ein Hund“, sagt ein junger Jeck, als er den Wagen der KG Rot-Weiß Hamborn-Marxloh entdeckt, der den Zug anführt. Der Wagen sieht aus wie ein Dackel, dessen Schwanz und Beine sich bewegen. Die Narren an Bord des Gefährts, haben sich als Popcorn verkleidet und schmeißen passenderweise die Mais-Nascherei gen Publikum.
Auch die Blumenkönigin aus Teneriffa auf ihrem Wagen fällt auf. Die Spanierin trägt ein riesiges, rosa-goldenes und glitzerndes Kostüm. In dem Gebilde bewegt sie sich zu südamerikanischen Klängen, die aus Lautsprechern kommen. Zwischen den Wagen sind Fußtruppen unterwegs, die den Gästen zwischendurch eine Kostprobe ihrer tänzerischen Fähigkeiten geben. Junge Mädchen in glitzernden Kleidern springen durch die Luft und klatschen in die Hände.
Die Musik kommt von fünf Kapellen. Eine von ihnen: die „Ruhrpott-Guggis“. Die Buchholzer Band trägt neonfarbenen Plüsch und ähnelt bunten Monstern. „Wir wollen den Kindern mit unserer Musik gute Laune machen“, kündigt Band-Mitglied Christian Bieniek vor dem Zug an. Das scheint zu klappen: Die Kostümierten am Straßenrand jubeln, als die Band um die Ecke kommt. Das Ende des Zuges bildet der Wagen der Kinderprinzencrew. „Als Kind auf so einem hohen Wagen zu stehen – das ist das Beste, was einem passieren kann“, schwärmt der Kinderprinz Nico II..
Laut Polizei ist es beim Karnevalsumzug ruhig geblieben. „Wir hatten lange keinen so friedlichen Umzug mehr“, bilanzierte Zugleiter Wolfgang Sawkowski.