Serm.. Dank genügend Ordnern konnten alle Motivwagen losrollen. Sie mokierten sich dieses Jahr über die Schützen und den Abschied von „Zu den drei Linden“.

Frisch war es schon am frühen Sonntagnachmittag, der angekündigte Regen machte aber offensichtlich einen Bogen um das Partydorf. Da die stürmischen Probleme erst für Montag angekündigt worden sind, konnte der Zug der KG Südstern wie geplant starten. Da auch genügend Ordner organisiert werden konnten, stand dem fröhlichen Open-Air-Event im bunt geschmückten Ort nichts mehr im Wege, auf denen tausende Narren fröhlich feierten.

Besonders liebevoll sind die Motivwagen gestaltet, die Sermer Ereignisse persiflieren. In diesem Jahr bekamen die Schützen ihr Fett weg. Das Thema Schützenverein und Frauen sahen die Narren der KG Südstern offensichtlich aus einem eher konservativen Blickwinkel. Jedenfalls deutet der Slogan des entsprechenden Motto-Wagens „Schützenrock und Lippenstift, da war der Vorstand wohl bekifft“ stark darauf hin. Der bevorstehende Abriss der früheren Traditionsgaststätte „Zu den drei Linden“ wurde ebenfalls thematisiert. Dem „Dank für die schöne Zeit“ schloss sich die Befürchtung „Ist Asbest in dem Gemäuer, wird der Abriss richtig teuer“ vielsagend an.

Private Partyzonen auf Balkonen, Vorgärten und Innenhöfen

Dass das ganze Dorf Karneval lebt, ist an den zahlreichen privaten Partyzonen auf den Balkonen, Vorgärten und Innenhöfen erkennbar. Die Bewohner eines Hauses kurz vor dem Party-Epizentrum an der Herz-Jesu-Kirche feierten auf ihrem Garagenhof. Für den fetzigen Sound sorgte Thomas Lenerz, der als ehemaliger DJ seinen Mitbewohnern kräftig einheizte: „Nach dem Zug geht’s erst richtig los, dann sind unsere Frauen dabei.“ Die zogen derweil mit der Gruppe „Die Pinnekes“ als „ABBA und Groupies“- Fußgruppe zusammen mit zwölf weiteren Fuß- und sieben Musikgruppen – durch ihr Dorf.

30 Waschkörbe voll mit Wurst

Seit der Prinzenkürung vor drei Wochen ist das Dorf endgültig im Karnevalsmodus. Mit dem Zug am Karnevalssonntag war der Höhepunkt erreicht. „Hier macht so gut wie jeder mit“, erklärt Susanne Ermers von den Wurstsammlern und fügt ergänzend hinzu: „Wer mit unserem Karneval nichts anfangen kann, verreist ganz einfach.“ Die Wurstsammler – standesgemäß in Frack und Zylinder – sind schon eine echte Besonderheit im Sermer Karneval.

Am Samstag vor dem Umzug schwärmen die Mitglieder der Traditionsgruppe aus und schnorren bei den Dorfbewohnern Wurst, Eier und Käse. Auch diesmal war der Marketenderwagen reichlich bestückt. Mit den Wurst- und Käsespezialitäten werden jeweils die auswärtigen Zugteilnehmer und die Narren an der rund drei Kilometer langen Zugstrecke versorgt. „30 Waschkörbe voll mit Wurst, Eiern und Käse sind auch in diesem Jahr wieder zusammen gekommen“, freut sich Sammler-Chef Marc Brüning. Damit bleibt auch noch genug übrig für das gemeinsame Wurstessen der Südsterne am Veilchendienstag im Festzelt am Breitenkamp.

Umzug in Serm

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